Nach jedem Regierungswechsel werden Zeichen gesetzt. Schließlich soll das Wahlvolk innerhalb der viel berufenen 100 Tage lernen, dass es das Kreuz an der richtigen Stelle gesetzt haben. Udo Paschedag, Staatssekretär beim grünen niedersächsischen Landwirtschaftsminister, hat neulich sein Zeichen gesetzt: Er hat den Dienstwagen seines Vorgängers, einen Volkswagen Touareg TDI, eingetauscht gegen einen gleichstarken Audi A8 Hybrid.

Paschedag bekennt sich zum Hybrid. Das ist nicht nur politisch korrekt, es liegt auch voll im Trend der Klientel. Wenn schon Prestige, dann nachhaltig. Wie kann man das besser zeigen als mit einem „Hybrid“-Schriftzug am Staatssekretärsauto? Der Umwelt wäre aber besser gedient gewesen, wenn das Ministerium für den Touareg einen hübschen Schriftzug im Zubehörhandel erworben hätte. Für symbolträchtige Fotos hätte das allemal gereicht.

Stattdessen hat der Staatssekretär den neuen Oberklasse-Audi anschaffen lassen. Mehrpreis zum Touareg: etwa 25.000 Euro. Vergleicht man die Normverbrauchswerte beider Autos, hat sich der Mann für das richtige Modell entschieden. Der A8 Hybrid liegt dabei 0,6 Liter besser als der Touareg, was rund ein Euro pro 100 Kilometer ausmacht. Berücksichtigt man die Erfahrung, dass der Praxiswert meist noch ein Stück vom Normverbrauch abweicht, so kann sich der Staatssekretär beruhigt zurücklehnen. Er muss zum Mond und zurück fahren, bis sich seine Entscheidung – wenn überhaupt – rechnet.

Politik braucht Symbole. Paschedag hat eines gefunden. Sein Minister übrigens auch. Er fährt einen schlichten VW Jetta Hybrid.