Bei dem Wagen wird mit über 30.000 verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten extrem viel Wert auf Individualisierung gelegt.

Es lebe die Vielfalt. Wenn Opel nächstes Jahr den neuen Kleinstwagen Adam auf den Markt bringt, dann wird wahrscheinlich kein Modell auf der Straße dem anderen gleichen. "Wir bieten über 30 000 verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, allein außen", sagt Martin Golka, Produktmanager für die kleinen und kompakten Autos des Herstellers.

Mit dem Adam, der jetzt beim Pariser Autosalon (läuft noch bis zum 14. Oktober) Weltpremiere feiert, bietet Opel erstmals eine Alternative unter den sogenannten "Fashion-Minis", wie Golka sie nennt. Ähnlich wie beim Fiat 500 und beim Mini wird extrem viel Wert auf die Individualisierung des Autos gelegt. Es gibt nicht nur drei Ausstattungslinien (Jam, Slam und Glam), zwölf Lackierungen und drei unterschiedlich abgesetzte Dächer (in Weiß, Schwarz und Braun), sondern auch Felgen in 30 verschiedenen Farben. Die bunte Kollektion der unterschiedlichsten Adam-Modelle reicht von auffälligen Karosseriefarben über farbige Zierclips für die Felgen bis hin zu stylischen Dachhimmel-Variationen im Innenraum und unterschiedlich beleuchteten Instrumententafel-Dekors. Dank der variablen Klebefolien innen und außen ist die Verwandelbarkeit so groß, dass die Opel-Verantwortlichen irgendwann aufgehört haben zu berechnen, wie viele unterschiedliche Adam-Varianten es geben könnte.

Das 3,70 Meter kurze Auto (es wird übrigens englisch ausgesprochen: Ädäm) ist neben dem kompakten Geländewagen Mokka (4,28 Meter) der wichtigste Hoffnungsträger für Opels nahe Zukunft. Der Adam wird den schlichteren und praktischeren Kleinstwagen Agila nicht ablösen, sondern ergänzen und muss daher vor allem bei Menschen punkten, die bislang keinen Opel gefahren haben. Geplante Absatzzahlen oder die Eroberungsrate will Golka aber nicht nennen.

Vorn sitzt man in dem neuen Opel dank großzügiger Breite entspannter als etwa im Fiat 500, hinten stoßen Erwachsene ab 1,75 Meter Körpergröße aber mit dem Kopf ans Dach. Man kann eben nicht alles haben in der Mini-Kategorie, aber eine Menge an Ausstattungsdetails hält Opel bereit. So lässt sich der Adam mit Opels Heckträger für Fahrräder ausstatten, und gegen Aufpreis sind Smartphones fast aller Hersteller vollständig in die Bordelektronik integrierbar: Man steuert die Apps der Geräte, etwa Programme zur Navigation, dann über den Touchscreen des Autos. Darüber hinaus bietet der Opel Adam Technik, die bislang überwiegend nur in höherwertigen Fahrzeugsegmenten zu finden war. Dazu gehört zum Beispiel ein Parkassistent der neuesten Generation, der das Fahrzeug automatisch einparkt.

So ausgestattet, ist der Basispreis von 11.500 Euro (mit 1,2-Liter-Benziner und 70 PS) natürlich nicht zu halten, hochwertige Adam-Modelle können bis zu 15.000 Euro kosten. Einen Dieselmotor als weiteren Preistreiber wird der Hersteller aber nicht anbieten, dafür sei in dieser Autoklasse die Nachfrage nicht hoch genug.

Dabei steckt im Diesel noch viel Potenzial, wie man am Pariser Stand von Konkurrent VW sehen kann. Hier wird die Publikumspremiere des Golf begleitet von der Enthüllung des neuen Bluemotion-Modells. Nimmt man die Ergebnisse der standardisierten Kraftstoffverbrauchstests für bare Münze, dann lässt sich mit dieser Golf-Variante das schönste Zahlenspiel veranstalten: 3,2 Liter Diesel soll der 110 PS starke 1,6-l-Motor offiziell auf 100 Kilometer verbrauchen, das sind 0,6 Liter oder knapp 16 Prozent weniger als beim Vorgängermodell. Und natürlich liefert VW auch den kleinen Up als Selbstzünder.

Neben dem großen Auftritt in den Hallen des Automobilsalons setzt Opel seinen Kleinstwagen Adam zurzeit in ganz Paris in Szene. Ob unter dem Eiffelturm, am Seineufer, auf den Champs-Élysées oder vor dem Louvre: Der Stadtflitzer scheint überall zu sein. Mit der Präsenz des Adam an allen wichtigen Orten der französischen Hauptstadt wollen die Opel-Verantwortlichen die Bedeutung des urbanen Umfelds für den Stadtflitzer thematisieren und gleichzeitig die Menschen aufmerksam und neugierig machen, zumal ja jedes Modell durch ein individuelles Aussehen quasi ein Einzelstück ist.

Neben Adam und Mokka ist bei Opel nach Unternehmensangaben noch ein Kleinstwagen (Citycar) geplant. Im März 2013 soll zudem wieder ein Mittelklasse-Cabrio auf Astra-Basis namens Cascada in den Verkauf kommen.