Skodas neuer Rapid bietet Jetta-Komfort zum Polo-Preis. Das Basismodell der tchechischen VW-Tochter soll knapp unter 14 000 Euro kosten.

Skoda beweist ein Herz für Familien mit kleinem Budget. Denn wenn die tschechische VW-Tochter Ende Oktober den neuen Rapid an den Start bringt, gibt es auch in der Kompaktklasse endlich wieder ein Auto, das man ernsthaft mit vier groß gewachsenen Menschen benutzen und obendrein noch bezahlen kann. Schließlich soll zumindest das Basismodell knapp unter 14 000 Euro kosten und damit sogar den VW Polo unterbieten - und das, obwohl der Rapid mehr Platz bietet als zum Beispiel ein VW Jetta.

Nur knapp 4,50 Meter lang und alles andere als spießig gezeichnet, fährt der Frischling mit Familiensinn im Windschatten des allerersten Octavia, der Skoda zum Shootingstar unter den Importmarken in Deutschland gemacht hat. Wie ein Stufenheck geschnitten, aber trotzdem mit Heckklappe bis ins Dach, bietet er nicht nur mehr Kopf- und Kniefreiheit für Hinterbänkler als jedes andere Auto in der Kompaktklasse. Auch der Kofferraum ist nicht von schlechten Eltern und mit 550 Litern konkurrenzlos. Legt man die Rückbank um, bleibt zwar eine Stufe auf dem ansonsten ebenen Ladeboden. Aber dann schluckt der Rapid sogar fast das Dreifache. Und die Zuladung ist mit über 500 Kilogramm nicht minder üppig.

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Hat Skoda zuletzt immer nach Höherem gestrebt und wurde deshalb von der Konzernmutter nach dem Erfolg des Passat-Konkurrenten Superb wieder zurückgepfiffen, besinnt sich der Rapid auch innen wieder der alten Tugenden: Genau wie das klare und kantige Design der Karosse ist das Interieur schlicht und schnörkellos, praktisch und pfiffig, aber ohne Protz und Prunk. So gibt es jede Menge Ablagen und pfiffige Details wie das Staufach für die Warnweste unter dem Fahrersitz oder den Eiskratzer unter dem Tankdeckel. Und an der Sicherheitsausstattung wurde mit sechs Airbags sowie ESP für alle Varianten auch nicht gespart. Aber statt Lack und Leder sieht man nun wieder viel hartes Plastik und sitzt auf dünneren Stühlen.

Vom neuen Preisbewusstsein bei Skoda zeugt auch die Technik unter dem Blech. Der Rapid fußt noch nicht auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) wie zum Beispiel der kommende Octavia. Für das neue Modell haben die Tschechen noch einmal die Plattform von Fabia und Roomster modifiziert. Und auch die Motoren sind buchstäblich alte Bekannte und deshalb weder besonders sparsam noch ausgewiesen leistungsstark. Aber irgendwie muss Skoda ja auf den Kampfpreis kommen.

Was für Skoda Fabia, Seat Ibiza und zum Teil auch für den VW Polo gut ist, muss für den Rapid ja nicht schlecht sein. Deshalb ist der kleine und mit weniger als 1,2 Tonnen Kilo leichte Tscheche zum Beispiel mit der 105-PS-Version des 1,2 TSI-Benziner ganz ordentlich unterwegs: Mit etwas Geduld sind 195 km/h drin. Dabei bleibt der Wagen angenehm leise. Der TSI liegt schon im oberen Drittel der Motorpalette und dürfte zudem erst für knapp unter 17 000 Euro zu haben sein.

Los geht es dagegen mit einem ebenfalls 1,2 Liter großen Dreizylinder, der über 75 PS verfügt. Darüber rangiert der 1,2-Liter-Vierzyliner mit TSI-Technik, den es neben der 105-PS-Version auch mit 86 PS gibt. Und an der Spitze steht ein 1,4-Liter-TSI mit 122 PS, der immerhin 205 km/h schafft. Daneben bietet Skoda noch zwei Diesel mit 1,6 Litern und 90 oder 105 PS an. Und der Norm-Verbrauch? Mit Start-Stopp-Automatik und Leichtlaufreifen sind im besten Fall 3,9 Liter drin.