Der Lada Granta soll Anfang kommenden Jahres auch hierzulande angeboten werden

Aus für einen kantigen Klassiker: Nach 30 Jahren hat Russlands größter Autobauer Avtovaz die Produktion seines berühmten Modells Lada 2107 eingestellt. Der letzte Wagen ist jetzt in der Stadt Ischewsk rund 1300 Kilometer östlich von Moskau vom Band gelaufen. "Es ist Zeit für den Abschied", sagte Avtovaz-Sprecher Igor Burenkow. Die Absatzzahlen des im Westen auch als Lada Nova verkauften Wagens waren zuletzt kräftig eingebrochen.

Für den Hersteller Avtovaz, der zu 25 Prozent zu Renault-Nissan gehört, war der 2107 eine Erfolgsstory. Das seit 1982 gebaute Fahrzeug, von Kritikern als hoffnungslos veraltetes Relikt verhöhnt, war vor allem wegen des günstigen Preises von zuletzt 206 000 Rubel (rund 5300 Euro) beliebt. Die Kunden seien mittlerweile aber mehr an anderen Autos des Herstellers interessiert, sagte Firmensprecher Burenkow.

Der Nachfolger des 2107 steht allerdings schon in den Startlöchern. Lada wird Anfang Juni auf der Leipziger Automesse AMI den neuen Granta vorstellen. Der Kleinwagen wird seit Dezember in Russland angeboten und könnte Ende dieses Jahres auch nach Deutschland kommen. Das Modell wird auf dem Heimatmarkt für umgerechnet 5800 Euro angeboten und als billigstes Auto Europas angepriesen. ABS, ESP und andere Ausstattungsmerkmale kosten allerdings extra. Der 4,26 Meter lange Granta wird von einem 1,6-Liter-Motor mit 87 PS angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 167 km/h, beim Spurt auf Tempo 100 vergehen 11,8 Sekunden. Die Stufenhecklimousine bietet 480 Liter Kofferraumvolumen.

Unfreiwillige Berühmtheit erlangte das Auto bei einem Besuch des russischen Ministerpräsidenten im Mai vergangenen Jahres. Vor laufender Kamera benötigte Vladimir Putin nicht nur drei Anläufe, um den Kofferraumdeckel zu schließen, sondern auch fünf Startversuche, ehe er mit dem Granta eine Runde auf der Teststrecke von Avtovaz in Togliatti drehen konnte. Ein herbeigeeilter Ingenieur hatte Putin erst erklären müssen, dass beim Anlassen das elektronische Gaspedal nicht betätigt werden darf.