Das Lifestyle-Gefährt soll jugendliche Käufer anlocken. Den Kleinwagen gibt es zum Preis von 8990 Euro. Zwei Motoren stehen zur Auswahl.

Athen. Als neues Einstiegsmodell bringt die GM-Marke Chevrolet im März den Kleinstwagen Spark auf den Markt. Er tritt die Nachfolge des Matiz an - zum knapp kalkulierten Kampfpreis von 8990 Euro. Während der Matiz als spartanischer Minimalist sehr häufig den Zweitwagen oder das Seniorenauto abgab, soll der Spark als pfiffiges Lifestyle-Gefährt für jugendliche Käufer gelten und Konkurrenten wie Fiat Panda, Renault Twingo oder Citroën C1 das Leben schwer machen.

Da sich die hinteren Türgriffe geschickt in der Karosserie verbergen, wirkt der Fünftürer auf den ersten Blick wie ein Dreitürer. Auffällig gestaltet ist der Innenraum. Der runde Analog-Tacho mit eisblauer Hintergrundbeleuchtung und das Digital-Display mit Drehzahlmesser sowie Tankanzeige sind direkt an der Lenksäule befestigt und sehen aus wie bei einem Motorrad. Die Armaturentafel ist wie in dieser Klasse üblich mit hartem Kunststoff tapeziert, aber sehr sauber verarbeitet. Die Tasten für Radio und Lüftung sind für Fahrer und Beifahrer genauso gut zu erreichen wie die Anschlüsse für iPod, MP3-Player und USB-Stick. Allerdings gibt es diese Dinge allesamt nicht im Basismodell. Wer ein CD-Radio will, muss zur Ausstattungsversion "Plus" für 9690 Euro greifen. Wer eine Klimaanlage wünscht, muss 10 890 für den Spark LS bezahlen. Topversion ist der 12 690 Euro teure Spark LT, der unter anderem Parksensoren für das Heck, eine Klimaautomatik und 15-Zoll-Leichtmetallfelgen an Bord hat.

Das Raumgefühl ist gut. Auch die Vordersitze geben zu keiner Klage Anlass. Wohl geformt, nicht zu weich und mit ausreichend langer Oberschenkel- auflage empfehlen sie sich auch für lange Strecken. Ob die Hinterbänkler das auch so empfinden, ist allerdings zweifelhaft. An Kopffreiheit mangelt es zwar nicht, auch der Knieraum ist sogar mehr als ausreichend, aber die Lehnen stehen unangenehm steil. Mehr als zwei Mitfahrer sollten hinten nicht sitzen. Konzeptbedingt klein ist auch der Kofferraum. Erst mit umgeklappten Rücksitzen werden aus 170 Litern ordentliche 994 Liter, die sogar für Urlaubsgepäck ausreichen dürften. Mit seinen knappen Abmessungen und 9,90 Meter Wendekreis ist der Spark ein ideales Stadtauto.

Die beiden zur Wahl stehenden Vierzylindermotoren, der 1,0-Liter-Benziner mit 68 PS und der 1,2-Liter-Benziner mit 82 PS, marschieren bis 100 km/h ganz wacker, werden darüber hinaus aber etwas zäh. Wenn es sein muss, schaffen sie 154 km/h beziehungsweise 164 km/h Spitze. Klar der bessere Motor ist das 1,2-Liter-Triebwerk; es beschleunigt den Wagen in 12,1 statt 15,5 Sekunden auf 100 km/h, verbraucht mit 5,1 Liter Super/100 km aber keinen Tropfen mehr Kraftstoff.

In der Praxis dürfte er sogar der Genügsamere sein, denn mit seinem stärkeren Durchzug ist er weniger auf häufige Gangwechsel und hohe Drehzahlen angewiesen. Die Schaltarbeit macht allerdings keine Mühe, denn die fünf Gänge lassen sich leicht und exakt sortieren. Im Vergleich zum Matiz verfügt der Spark über eine weit bessere Sicherheitsausstattung. Seiten- und Fensterairbags, Gurtstraffer und ein Fußgängerschutzsystem führten beim Euro-NCAP-Test zu einem Vier-Sterne-Resultat. Der Schleuderschutz ESP steht für 300 Euro in der Aufpreisliste und ist für jede Version bestellbar. Wäre er serienmäßig an Bord, hätte es sicherlich auch für den fünften Euro-NCAP-Stern gereicht. Dann allerdings wäre auch der Einstiegspreis wohl nicht möglich gewesen.