Hamburg. Weltweit jedes zehnte Autoersatzteil ist nach Expertenschätzungen gefälscht. Vor allem bei Schnäppchen aus dem Internet kann man leicht auf nachgemachte Bremsbeläge, Ölfilter oder Keilriemen hereinfallen. Die Zulieferindustrie versucht, mit neuer Sicherheitstechnik gegenzusteuern.

Neben den auf zweistellig geschätzten jährlichen Milliardenschäden für die Industrie bedeuten die gefälschten Ersatzteile auch eine Gefahr für den Autofahrer, denn die Qualitätsstandards der Hersteller des Originals gelten bei gefälschten Produkten nicht. Bei Bremsbelägen kann das schnell lebensgefährlich werden. Aber auch ein schlecht nachgebauter Zylinderkopf kann zu teuren Reparaturen führen.

Den Produktpiraten will nun beispielsweise Continental mit einem neuen Sicherheitskonzept das Leben schwer machen. Das Unternehmen stattet künftig seine ATE-Bremsprodukte für die Nachrüstung mit einem Hologramm-Aufkleber auf der Verpackung aus. Er enthält einen individuellen Code und soll nicht kopierbar sein; die verschlüsselte Zahlenreihe kann dann im Internet von der Werkstatt oder dem Autofahrer auf seine Gültigkeit hin überprüft werden. Auch andere Zulieferer wie Mahle setzen bei einigen Kfz-Ersatzteilen auf fälschungssichere Verpackungen. Eine weitere Möglichkeit ist die einheitliche Kennzeichnung von Verpackung und Ersatzteil mit Mikrochips oder Mikro-Farbpartikeln. Nur wenn beides zusammenpasst, handelt es sich um ein Original.

Bei einer Fachwerkstatt besteht laut Gesamtverband Autoteile-Handel kaum die Gefahr einer Produktfälschung. Wer sicher gehen will, sollte eine vom Ersatzteilhersteller zertifizierte Werkstatt aufsuchen.