Hamburg. Dass es der VW-Konzern versteht, erfolgreiche Modelle weiterleben zu lassen, hat man schon am Käfer, dem - erst 2009 in Südafrika eingestellten - VW Golf I oder am Skoda Octavia gesehen, der bis heute sowohl in erster wie auch zweiter Modellgeneration gebaut wird. Warum also sollte man nicht auch einen Audi als Seat weiterleben lassen? Geschehen ist dies mit dem Vorgänger des heutigen Audi A4, der nun als Seat Exeo seine Wiederauferstehung feiert und für die Spanier eine willkommene Ausweitung der Palette nach oben bedeutet. Da das Design geschickt an den Seat-Stil angepasst wurde, fällt die Zweitverwertung eigentlich nur dem auf, der von ihr weiß.

Wer schon oft in einem Audi saß, findet die Schalter und Instrumente womöglich etwas antiquiert, verglichen mit vielen anderen Herstellern sind Cockpit und Innenraum aber durchaus noch auf der Höhe der Zeit, zumal Haptik und Verarbeitungsqualität stimmen. Dass unter der Haube des Testwagens ein topmoderner Common-Rail-Diesel (142 PS, Euro 5, Normverbrauch 5,5 Liter) steckt und nicht, wie etwa bei Skoda, noch ein rumpeliger Pumpe-Düse-Selbstzünder, zählt zu den weiteren Pluspunkten. Nicht ganz so überzeugend ist indes das Fahrwerk: Auf glatter Piste liegt der Seat zwar gut, auf schlechten Straßen werden Schlaglöcher und Querfugen aber nur mittelprächtig gefiltert. Das kann zum Beispiel ein Passat deutlich besser. Auch das Platzangebot dürfte zumindest heutigen Audi-Fahrern etwas spanisch vorkommen. Denn hinten ist es doch enger als im aktuellen A4. Unter dem Strich aber gilt: Dieser Seat bietet viel fürs Geld.

Im Profil

Fahrspaß ++++-

Innovation +++--

Komfort ++++-

Kosten ++++-

Umwelt +++--

Preise und Ausstattung

Mit Preisen ab 21 990 Euro liegt der Exeo gut im Feld, zumal er viele bewährte Bauteile enthält, die von Audi bzw. VW kommen. Der getestete 143-PS-Diesel kostet ab 25 990 Euro. Das Basismodell Reference bietet eine Klimaautomatik, die Version Style (ab 27 990 Euro) zudem u. a. LM-Räder, Multifunktionslenkrad, Armlehne und Regensensor.