Einen elektronischen Beifahrer namens Aida, der bei Bedarf aus dem Armaturenbrett klettert, entwickelt Audi derzeit. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Spielerei, hat einen ernsten Hintergrund: Schließlich weiß das Auto schon jetzt mehr über die Umgebung als der Fahrer selbst. Herzstück des Systems ist eine Elektronik, die Bewegungsmuster des Fahrers so lange studiert, bis sie präzise Vorhersagen über die möglichen Ziele machen kann. Nach ein paar Wochen weiß sie, wann und wo der Fahrer arbeitet, an welchen Wochentagen er in welchen Läden einkauft, wo die Kinder in die Schule oder die Eltern ins Kino gehen. Außerdem ist das System mit der Umgebung vernetzt, kennt freie Parkplätze, Staus und weiß selbstredend, wie viel Sprit im Tank oder Luft in den Reifen ist.

Um dem Fahrer den Weg zu weisen und ihm obendrein wichtige Tipps zu Sicherheit und Sparsamkeit zu geben, nutzt Aida neben Textnachrichten in Schrift und Sprache einen ganzen Fundus an Gesten. Mal zeigt das Gesicht deshalb ein freundliches Lächeln, mal wirkt es traurig und mal neugierig gespannt. Anders als manche Beifahrer hat der Computer dank Kameraauge und Gesichtserkennung ein empfindliches Gespür für die Stimmungslage des Fahrers, kann ihn aufmuntern, beruhigen oder mit einem Blick warnen. Und noch einen Vorteil hat Aida gegenüber Co-Piloten aus Fleisch und Blut: Ein Knopfdruck genügt, dann gibt der Roboter Ruhe und verschwindet ohne Murren wieder im Armaturenbrett.