Hamburg. In mehreren Forschungsprojekten wird derzeit erprobt, wie sich Batterien in Hybridautos nutzen lassen, um Haushalte mit Strom zu versorgen. So will die australische Wissenschaftsagentur Commonwealth Scientific zusammen mit Forschungsorganisationen und dem Stromversorger SP AusNet Möglichkeiten ausloten, auf welche Weise das Stromnetz entlastet werden kann.

Dabei wird laut dem Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) untersucht, wie die Fahrzeugakkus als Zwischenspeicher genutzt werden können. Die Prototypen sind mit Messgeräten ausgestattet, die den abendlichen Restladestand ermitteln, der auch für andere Anwendungen bereitstünde. "Das abgestellte Auto in der Auffahrt könnte zur Energiequelle für das Haus werden", sagt Forscher Philip Paevere. Der Strom aus dem Auto könnte Haushaltsgeräte antreiben oder Stromüberschuss aus dem Netz und aus Solaranlagen zwischenspeichern. Analysiert wird auch, welche Anforderungen an die Stromnetze sich durch den künftigen Masseneinsatz von Hybrid- und Elektrofahrzeugen ergeben.

Kürzlich hat der US-Autokonzern Ford ein System vorgestellt, das mit dem Stromnetz kommunizieren kann. Dadurch soll eine genaue Programmierung möglich sein, wann und wie das Fahrzeug seine Batterien auflädt - etwa zu Tageszeiten, wenn der Stromtarif niedrig ist, oder dann, wenn gerade viel Ökostrom ins Netz eingespeist wird. Ein erstes Fahrzeug mit dieser Technologie, die Autofahrern die volle Kontrolle über Ladezeiten und -tarife verspricht, wurde bereits an den US-Energieversorger American Electric Power ausgeliefert. Außerdem plant Ford, alle firmeneigenen Hybridautos vom Typ Escape mit dem System auszustatten. "Die Fahrzeug-Netz-Kommunikationstechnologie ist ein wichtiger Schritt zur breiten Vermarktung von Elektrofahrzeugen", ist Ford-Vorstandschef Bill Ford überzeugt.