Kunden haben beim Kompaktmodell die Wahl zwischen Heck- und Allradantrieb.

München. Ein Blick in die Zulassungsstatistik macht deutlich: Während die Zahlen für die großen Geländewagen im freien Fall sind, legen die kompakten SUV im Stil von Ford Kuga und VW Tiguan munter zu. Das haben inzwischen auch die Nobelhersteller bemerkt. BMW etwa geht am Wochenende mit dem 4,45 Meter langen X1 an den Start - zu Preisen ab 29 550 Euro.

Die Bayern teilen die X1-Modellfamilie in sDrive (Hinterradantrieb) und xDrive (Allradantrieb) ein. Als Motorisierung stehen zunächst ein Vierzylinder-Diesel mit zwei Liter Hubraum in drei verschiedenen Leistungsstufen und ein Sechszylinder-Benziner mit drei Liter Hubraum zur Wahl. Sie decken eine Leistungsbreite von 143 bis 258 PS ab, die Normverbräuche bewegen sich zwischen 5,2 Liter Diesel/100 km und 9,4 Liter Super/100 km in der Spitzenversion.

Mit nur 1,55 Meter Dachhöhe gleicht der X1 einem höher gelegten Kombi. Dass er sich nicht so vehement in den Wind stemmt, ist genau so gut für den Verbrauch wie seine Bremsenergie-Rückgewinnung. Klimaanlage, Audiosystem, Lederlenkrad und Leichtmetallräder sind Serie.

Üppige Bewegungsfreiheit haben die Passagiere nicht. Der Knieraum im Fond reicht gerade aus. Die Kopffreiheit dagegen fällt geradezu riesig aus. Die dreigeteilte Rücksitzlehne kann in mehreren Stufen steiler, sogar bis in die Senkrechte, verstellt werden. Damit wird es für die Insassen hinten immer ungemütlicher, aber der Kofferraum vergrößert sich von 420 auf 490 Liter. Mit komplett flach gelegten Lehnenteilen sind es 1350 Liter. Kein Rekord - im VW Tiguan stehen immerhin zwischen 505 und 1510 Liter zum Vollpacken bereit.

Dezente Kunststoffbeplankung und ein angedeuteter Unterfahrschutz vorn und hinten sollen die Geländekompetenz betonen, mit denen die xDrive-Versionen ihren Mehrpreis von 2000 Euro rechtfertigen. Der elektronisch geregelte Allradantrieb mit heckbetonter, bei Bedarf aber auch variabler Kraftverteilung und Bergabfahrkontrolle ist auf rutschigem Untergrund ganz nützlich. Doch in schwerem Gelände gilt er ohne jede mechanische Traktionshilfe nur als stumpfe Waffe. Darum ist das eigentliche Revier des X1 die Straße. Dort fällt er weder mit Reifenabroll- noch mit Windgeräuschen auf, glänzt mit präziser Lenkung und einem Fahrgefühl, bei dem man eher an eine agile Sportlimousine als an einen hochbeinigen Geländewagen denkt. Eine straffere Fahrwerkabstimmung kann für 290 Euro bestellt werden. Ein X1 mit Hinterradantrieb stand für Testfahrten noch nicht zur Verfügung. Aber auch damit, so versprechen die BMW-Techniker vollmundig, kommt der Fahrspaß nicht zu kurz.