Design und Innenraum wurden überarbeitet. Und die Motoren sind dank “Multi Air“-Technik nun viel sparsamer.

La Spezia/Italien. Als kleine Evolution bezeichnet Fiat die Runderneuerung des Kleinwagens Grande Punto und tauft ihn fortan "Punto Evo". Fast schon revolutionär ist jedoch die neue Motorentechnik, die Anfang 2010 Einzug hält. Zum Marktstart am 24. Oktober gibt es aber schon mal ein neues Frontdesign und einen verschönerten Innenraum. Die Preisliste startet bei 11 550 Euro.

Um der Weiterentwicklung des Punto Evo gegenüber dem Vorgänger, der vorerst weiter im Programm bleiben wird, optisch Ausdruck zu verleihen, haben die Italiener dem Modell ein neues Gesicht verpasst. Der Kühlergrill ist jetzt trapezförmig gestaltet und wird von der Stoßstange horizontal geteilt. Am unteren Rand des Grills sind rechts und links optional Nebelscheinwerfer eingearbeitet, die auch über eine Abbiegelichtfunktion verfügen. Die Hinterseite des Punto Evo hat neue Leuchten bekommen, die als schmale Streifen die Heckscheibe einrahmen.

Eine Metamorphose hat der Evo auch im Innenraum durchlebt. Das bieder wirkende Cockpit wurde völlig neu geformt und erscheint nun stimmig und deutlich ansprechender. Besonders ins Auge sticht die modern gestaltete Mittelkonsole, die vom Armaturenbrett am oberen Rand bogenförmig umschlossen wird. Dieses Bogenmotiv setzt sich über der Instrumententafel fort, wo sich ein Blendschutz über der Anzeige spannt. Die Kunststoffflächen der Armatur und an den Türinnenverkleidungen sind allerdings hart und sehen eher billig aus als nach italienischem Chic. Die Sitze erfreuen durch eine lange Sitzfläche, taugen allerdings für lange Strecken nur bedingt, da sie zu weich und somit nicht gerade rückenschonend sind.

Premiere feiert im Punto Evo in den kommenden Monaten die elektrohydraulische Ventilsteuerung "Multi Air", die bislang der edlen Schwester Alfa Romeo vorbehalten ist. Die neuartige Technik soll den Kraftstoffverbrauch gegenüber konventionellen Motoren bis zu 25 Prozent senken. Die Italiener verzichten dabei auf die Nockenwelle zur Steuerung der Einlassventile. Über die Nockenwelle der Auslass-Seite wird hydraulischer Druck aufgebaut und gespeichert. Mit diesem können die Ventile der Einlass-Seite nahezu zu jedem Zeitpunkt geöffnet und geschlossen werden. Das war bisher nicht möglich. Zwar haben bereits unter anderem BMW mit "Valvetronic" und Porsche mit "VarioCam" mit der Nockenwelle experimentiert - stufenlos wie bei Fiat ging es bisher aber nicht.

Beim Punto Evo wird es zunächst zwei Ausbaustufen geben, eine mit 105 PS, die andere mit Turboaufladung und 135 PS. Den Verbrauch des stärkeren Motors gibt der Hersteller mit rund 5,6 Litern auf 100 Kilometern an. Ebenfalls überarbeitet wurde der Einstiegsdiesel mit 75 PS, der eine verbesserte Kraftstoffeinspritzung erhalten hat. Der Motor ist ausreichend kraftvoll für den Kleinwagen. Zeitweise Ausflüge auf die Autobahn sind ebenfalls gut durchführbar, nur bei Steigungen könnte dem Diesel bei zu viel Last die Puste ausgehen. Dafür ist der Motor vergleichsweise sparsam und verbraucht in Kombination mit dem Start-Stopp-System im kurvenreichen Testbetrieb rund sechs Liter Diesel je 100 Kilometer.

Unangenehm fällt nur die etwas hakelige Schaltung auf. Glänzen kann der Evo mit seiner Sicherheitsausstattung. Bereits ab Werk sind der Schleuderschutz ESP sowie sieben Airbags inklusive Knieairbag für den Fahrer an Board. Die Einstiegsversion "Active" verfügt zudem unter anderem über elektrische Fensterheber vorn und Zentralverriegelung. Alles in allem ist beim Punto Evo die Weiterentwicklung gegenüber dem Grande Punto durchaus gelungen. Die neuen Motoren, die Start-Stopp-Automatik und das Styling sind modern und werden ihre Fans finden.