Pneus müssen nicht nur auf Schnee und Eis überzeugen, sondern genauso bei Nässe und auf trockener Piste.

Noch kann man sich am goldenen Laub der Bäume erfreuen, doch schon in wenigen Wochen werden die Blätter wie feuchte Lappen auf den Straßen liegen und die Fahrbahn bei Nässe in eine gefährliche Rutschbahn verwandeln. Zeit also, sich Gedanken über die Qualität der Reifen zu machen - Reifen, die bei Nässe und auch bei eisglatter und verschneiter Fahrbahn den Wagen sicher in der Spur halten.

In einem umfangreichen Test hat die Zeitschrift "Auto Bild" zwölf Winterreifen und einen Ganzjahresreifen der Dimension 205/55 R 16 getestet. Grundsätzlich lässt sich danach sagen, dass die Winterreifen auch bei Nässe ein immer besseres Fahrverhalten aufzeigen. Goodyear, Dunlop und Vredestein haben die größten Sicherheitsreserven in Bezug auf Aquaplaning auf der Geraden und in der Kurve.

Ein deutlicher Unterschied zum Sommerreifen wird beim Bremsen offenbart. Hier verlieren die gröberen Reifen mehr als eine Fahrzeuglänge auf den Sommerreifen. Zwischen dem besten Winterreifen (Dunlop) und dem schlechtesten (Kenda) liegen dagegen nur 2,3 Meter.

Auf Schnee erwiesen sich Reifen mit einer stabilen Seitenführung als deutlich sicherer. In der Gesamtplatzierung erzielten Goodyear (Ultra Grip 7+, ca. 110 Euro), Continental (Winter Contact TS 830, ca. 110 Euro), Dunlop (SP Winter Sport 3D, ca. 100 Euro) und Semperit (Speed-Grip, ca. 95 Euro) das Gütesiegel "Vorbildlich" für die ausgewogenen Eigenschaften bei allen Wetterlagen. Der Ganzjahresreifen von Hankook (Optimo 45, ca. 80 Euro) erhielt die Beurteilung "Befriedigend", wenn er nur gelegentlich bei Schnee und Eis eingesetzt wird.

Aber nicht nur die Sicherheit kann durch einen jahreszeitlich bedingten Reifenwechsel erhöht werden, auch der Rollwiderstand ist bei Winterreifen geringer, was zu einem reduzierten Spritverbrauch führt. Ganze fünf Prozent Kraftstoff können gespart werden, wenn statt eines Dunlop ein Primacy Alpin von Michelin aufgezogen wird.

Auch der ADAC und die Stiftung Warentest haben gerade einen umfangreichen Reifentest durchgeführt. Hier lagen unter den schmaleren 185er-Reifen der Vredestein Snowtrac 3 ganz vorn. Fünf weitere Reifen erhielten die Auszeichnung "besonders empfehlenswert". Dazu gehörten der Fulda Montero 3, Continental WinterContact TS 800, Bridgestone Blizzak LM 30, Goodyear UltraGrip 7+ und Dunlop SP Winter Response. Die Fabrikate Marangoni 4 Winter und Sava Eskimo S3 boten dagegen laut ADAC ein "katastrophales Verhalten" auf Nässe, der Federal Himalaya WS-1 versagte in allen Testkategorien außer beim Verschleiß.

Die Testergebnisse zeigen, dass Autofahrer in allen Preisklassen gutes, wintertaugliches Material finden, so die Bilanz der ADAC- Tester. Wichtig sei es aber in jedem Fall, Preis und Leistung zu vergleichen. So gebe es zum Beispiel besonders empfehlenswerte Reifen bereits ab 46 (185er) beziehungsweise 70 Euro (205er). Ein Tipp: Käufer sollten beim Preis auch auf die Nebenkosten achten. Denn für Montage und Auswuchten berechneten manche Werkstätten unter Umständen zehn bis 15 Euro pro Rad.

Wer nicht mehr ganz sicher ist, auf welchen Reifen das Auto rollt, sollte einen Blick auf die Seitenfläche des Reifens werfen. Das M+S-Zeichen weist den Reifen als einen Winterreifen aus, eine echte Wintertauglichkeit wird durch das Symbol einer Schneeflocke angedeutet.