Durch den Einsatz neuer Materialien konnten Hersteller das Gewicht ihrer Fahrzeuge senken.

Hamburg. Es war zu erwarten: Auch an der Reisemobil- und Caravan-Branche geht die Krise nicht vorbei. Das zeigt sich auf der weltgrößten Messe für die mobile Freizeit, dem Caravan Salon in Düsseldorf (29. August bis 6. September). Zehn Prozent weniger vermietete Fläche vermeldet die Messegesellschaft. Dennoch sind alle wichtigen Hersteller vertreten und zeigen dort ihre Neuheiten der Saison 2010. Allein der Rahmen fällt ein wenig kleiner aus als in der Vergangenheit.

Was nicht verwundert, gingen doch die Neuzulassungen bei Reisemobilen und Caravans deutlich zurück. Konsequenz: Die Hersteller halten sich mit ihren Neuheiten für die kommende Saison merklich zurück. Statt wie bisher Jahr für Jahr eine komplett neue Flotte zu entwickeln, konzentriert man sich aktuell auf das Motto "Abspecken, ohne am Komfort zu sparen". Durch den Einsatz neuer Materialien im Möbelbau wird das Gewicht verringert. Auch immer mehr größere Reisemobile können so die vom B-Führerschein vorgegebene Grenze von 3,5 Tonnen einhalten.

Ein weiteres Augenmerk gilt den Kastenwagen, also den Fahrzeugen, die mit Original-Chassis und -Aufbau sowie individuellen oder serienmäßigen Innenausbauten ausgestattet sind. Hier bietet heute fast jeder große Hersteller zumindest ein Modell, manchmal sogar eine kleine Baureihe an. Ein Großteil der Kastenwagen wird dann mangels finanzieller Möglichkeiten als Erstfahrzeug genutzt, da sie selten mehr als sechs Meter messen. Viele der aktuellen Modelle besitzen im Heck quer ein Doppelbett, das sich dank teilbarer Lattenroste aufstellen lässt. So kann man den Raum für sperrige Gegenstände, Sportgeräte oder gar Motorräder nutzen. Im Trend bei den Reisemobilen sind die Teilintegrierten, die sich durch ihre schnittige Form auszeichnen. Branchenprimus Hymer bietet zur Saison 2010 gleich fünf neue Modelle in seiner CL-Baureihe an.

Natürlich peppt die Branche auch die Wohnwagen auf, in die jetzt Queensbetten Einzug halten - also die Betten, die frei im Raum stehen und von drei Seiten zugänglich sind. Dazu konzentriert man sich auf kurze Caravans, die fast schon luxuriös ausgestattet sind.

Etwas Besonderes hat sich Dethleffs einfallen lassen: die Lifestyle-Baureihe. Mit ihrem frisch gestylten Interieur im modernen Dreifach-Holzdekor-Mix mit Hochglanz-Oberflächen und Hell-Dunkel-Kontrasten steht sie für junges, dynamisches Caravaning.

Ein Besuch des Caravan Salons lohnt sich also allemal, zumal er auch in diesem Jahr zum Träumen einlädt. Denn neben einfachsten Wohnwagen zu Preisen ab 6000 Euro und günstigen Reisemobilen ab 30 000 Euro stehen auch Traummobile mit Garage für den Sportwagen oder mit Anhänger in Wagenfarbe für den Helikopter. Deren Preise reichen dann allerdings bis an die 500 000-Euro-Grenze heran.