Alte Autos erleben eine Renaissance: Die Krise bei den konventionellen Geldanlagen lassen die Preise steigen.

Düsseldorf - Mitte Mai wurde etwa im norditalienischen Maranello ein Ferrari 250 Testa Rossa aus dem Jahr 1957 für 9,02 Millionen Euro versteigert.

Durchschnittlich 7,5 Prozent Wertsteigerung bei Oldtimern pro Jahr haben die Analysten der Firma Classic Data seit dem Start ihrer repräsentativen Datenbank vor 23 Jahren errechnet. In dieser Datenbank werden weltweit alle An- und Verkäufe und Bestände registriert. "Keine Anlage, außer vielleicht Gold, hat in diesem Zeitraum diese konstanten Renditen eingefahren", sagt Geschäftsführer Jochen Strauch.

Die gleichen Erfahrungen hat auch Helmut Eberlein gemacht. Er ist Besitzer des einzigen deutschen Stützpunkts der Ferrari-Oldtimersparte Classiche. "In unserer turbulenten Zeit bedauern viele, ihr Geld nicht in einen Klassiker investiert zu haben", sagt er. Dieses Phänomen beobachtet auch Martin Halder, Gründer des Oldtimer-Depots Meilenwerk: "Bei Oldtimern handelt es sich um ein nicht vermehrbares Gut, das wertstabil ist. Allerdings verhalten sich die Kunden der unteren Preissegmente zurzeit vorsichtiger." Eine Zurückhaltung, die Helmut Eberlein bei Ferrari nicht spürt - er verkauft rund 80 Klassiker im Jahr. Porsche 356 und 550 Spider oder BMW 503 und 507 heißen vier der Favoriten. Ein BMW 507 zum Beispiel wurde Anfang des Jahres für 800 000 Euro gehandelt.

Gründliche Information ist wichtig beim Kauf eines Oldtimers. Oft helfen Klubs oder Internetforen. "Der Wert eines alten Autos wird maßgeblich von drei Faktoren bestimmt", sagt Eberlein. Zustand, Historie und möglichst viele Originalteile sollte ein Gutachter bestätigen, um nicht überteuert zu kaufen.

"Selbst wenn die Preise eines Klassikers fallen würden, so stände da immer noch ein wunderschönes Auto, mit dem man dem fallenden DAX auf und davon fahren könnte", sagt Eberlein.