Die Franzosen senken den Basispreis für den Familien-Van um 1800 auf jetzt 20 200 Euro.

Genf. Schwere Zeiten fordern schwere Entscheidungen. "Wir können nicht so tun, als hätte sich der Markt nicht verändert", sagt Sebastien Auguin. "Vor allem Familien haben immer weniger Geld, das sie für ihre Autos ausgeben können." Deshalb hat der Produktmanager bei Renault mit spitzem Stift kalkuliert: Wenn am Freitag der neue Grand Scenic an den Start geht, ist der große Van deshalb nicht nur größer, eleganter und besser ausgestattet, sondern vor allem billiger als bisher. Um 1800 Euro senken die Franzosen den Preis mit dem Generationswechsel, bei 20 200 Euro geht es künftig los.

Mit stark gewölbter Motorhaube und sanft abfallender Dachlinie ist der Familienfreund durchaus dynamisch gezeichnet. Von seinem im Juni startenden kleineren Bruder unterscheidet er sich vor allem durch weit in die Flanken gezogene, bumerangförmige Heckleuchten. Der neue Siebensitzer streckt sich in der Länge um sieben Zentimeter auf 4,56 Meter, der Radstand wächst um drei Zentimeter auf 2,77 Meter.

Geblieben sind das gute Platzangebot sowie das flexible Innenleben. Vorn und auf dem Gestühl in der zweiten Reihe sitzt man bequem, Knie- und Kopffreiheit sind enorm. Die drei jeweils rund 16 Kilogramm schweren Einzelsitze der zweiten Reihe lassen sich um 17 Zentimeter längs verschieben, zu Tischen umklappen, zusammenfalten oder komplett ausbauen. Der Fahrersitz ist serienmäßig um sieben Zentimeter in der Höhe verstellbar, die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich nach vorn umklappen. Verbessert hat Renault die Sitzposition auf den optional erhältlichen Einzelsesseln der dritten Reihe, dort können jetzt Personen bis 1,75 Meter Körpergröße - wenn auch recht beengt - Platz nehmen. Zahlreiche Ablagen und Schubfächer im mit neuer LCD-Instrumententafel gestalteten Innenraum summieren sich auf 92 Liter Stauraum. Das Gepäckvolumen hinter der großen Heckklappe beträgt üppige 678 Liter bis maximal 2083 Liter, wenn die Rücksitze ausgebaut werden. Bei sieben Sitzplätzen fasst das Kofferraumabteil noch 208 Liter.

Vom neuen Megane stammt das Fahrwerk des komfortabel abrollenden Fronttrieblers, dessen Vorderachse für mehr Steifigkeit mit einem neu konstruierten Tragrahmen kombiniert wurde. Die modifizierte elektrische Servolenkung arbeitet präziser als im Vorgänger. Für den Antrieb stehen drei Benziner mit einem Leistungsspektrum von 110 bis 140 PS sowie vier Diesel mit 106 bis 160 PS zur Wahl. Der für Testfahrten bereitgestellte 1,4-Liter-Turbobenziner mit 130 PS, der im Grand Scenic sein Debüt gibt, hängt gut am Gas. Aber selbst bei äußerst zurückhaltender Fahrweise war der im Datenblatt mit 7,1 Liter Super je 100 Kilometer angegebene Normverbrauch nicht zu erreichen. Der 2,0-Liter-Benziner mit 140 PS kommt Ende des Jahres und ist ausschließlich mit einem stufenlosen Automatikgetriebe verfügbar. Bei den Selbstzündern überzeugt der 2,0-Liter-Diesel mit 160 PS. Der mit Sechsgangschaltgetriebe kombinierte, harmonisch agierende Motor wird auch in einer 150 PS starken Version mit Sechsstufenautomatik angeboten.

Die Basisversion ist bereits mit sechs Airbags, dem Schleuderschutz ESP, manueller Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und CD-Radio mit MP3-Funktion ausgestattet, per Startknopf wird der Motor aktiviert. Gegen Aufpreis gibt es u. a. Tempomat, Einparkhilfe, Zweizonen-Klimaautomatik, Ledersitze sowie ein fest integriertes Navigationssystem von TomTom für 490 Euro.