Schon seit knapp 40 Jahren hat der Opel GT eine treue Fangemeinde.

Hamburg. Es war schon eine kleine Sensation, als Opel 1965 auf der IAA in Frankfurt die Studie eines zweisitzigen Sportwagens präsentierte. Flacher Bug mit Klappscheinwerfern, eingezogene Flanken im Türbereich und wuchtige hintere Kotflügel, die in ein Heck mit scharfer Abrisskante münden. 1968 ging der GT in Serie - und hob sich deutlich von der Masse ab. Zudem erinnerte seine taillierte Form an die Chevrolet Corvette Stingray. Seine Fans nannten das Rüsselsheimer Coupe daher oft "kleine Corvette".

"Ich fand den Wagen auf Anhieb schön", sagt Jörg Fenske, 1. Vorsitzender des Autoclubs. Seinen GT kaufte er sich allerdings erst 1980 als Youngtimer. Fünf Jahre später wurde das Fahrzeug zerlegt und restauriert. Gleichzeitig gründete er mit zwei anderen Fans die Hamburger Sektion des Opel GT Clubs.

Ein guter Zeitpunkt, denn in den 80er-Jahren erlebte der Sportwagen, der mit 60 und 90 PS Leistung zu haben war und mit dem legendären Slogan "Nur Fliegen ist schöner" beworben wurde, seinen zweiten Frühling. Obwohl nur bis 1973 produziert, erreichten später zahlreiche Re-Importe den deutschen Markt, denn das Coupe war in den USA ein beliebter Zweitwagen. 70 000 der insgesamt 104 000 gebauten Exemplare wurden nach Übersee exportiert.

Obwohl frühe GT-Modelle mittlerweile knapp 40 Jahre alt sind, gibt es für den Oldtimer noch genügend Ersatzteile. Der Grund: Ein Großteil der Technik stammt aus dem Opel Kadett. Diese Tatsache hatte auch den für Sportcoupes günstigen Neuwagenpreis von damals knapp 10 000 D-Mark möglich gemacht. Und der Zugriff auf Verschleißteile klappt bis heute nahezu problemlos.

Interessant ist auch, wie die Hamburger GT-Fans zu ihrem Auto kamen: Jürgen Bentack zum Beispiel spielte als Kind gerne Auto-Quartett. Weil der GT immer gewann, kaufte er sich später einen. Auch Susanne Wucherpfennig fand den Wagen schon als Kind toll: "Als ich vor vier Jahren einen GT beim Opel-Händler im Schaufenster entdeckte, war's meiner." Markus Grell ist mit sieben Jahren erstmals GT gefahren: "Das hat mich fasziniert", sagt er. Genauso alt wie sein Auto ist der 34-jährige Markus Mielmann. "Wir sind mit dem GT erwachsen geworden", erklärt Jörg Fenske die allen Clubmitgliedern gemeinsame Liebe zum Oldtimer.

Noch hat das GT-Fieber die folgende Generation nicht erwischt, denn der Opel GT Club Deutschland klagt über Nachwuchsprobleme. "Von ehemals 270 Mitgliedern sind deutschlandweit nur noch 33 übrig", berichtet Fenske. Sein Vereinskollege Dirk Götz formuliert es so: "Die Jugendlichen von heute finden halt ganz andere Autos toll."