Das Schwierigste an diesem Nissan ist der Name - und irreführend ist er zudem noch. Schließlich gehört die einem nahöstlichen Nomadenstamm entlehnte Modellbezeichnung Qashqai (sprich: Kaschkai) zu einem europäischen Auto. In England wurde er entworfen, dort läuft er vom Band - als eine Art Mischling: kompakt in den Außenmaßen, dabei mit erhöhter Bodenfreiheit und einem robust gezeichneten Äußeren samt bulliger Frontpartie gesegnet. Als Mitbewerber lassen sich da allenfalls der VW CrossGolf und der Dodge Caliber nennen.

Bequeme Sitze, genügend Platz für Schultern und Beine, gute Qualitätsanmutung, übersichtliches Armaturenbrett - der Qashqai empfängt Fahrer und Passagiere mit überzeugenden Argumenten. Wenn es ums Beladen geht, haben andere die Nase vorn. 410 Liter Gepäckvolumen sind ein prima Wert; die hohe Ladekante und eine nicht übermäßig weit öffnende Heckklappe aber stören in der Praxis. Von der (leider nicht verschiebbaren) Rückbank lässt sich nur die Lehne umlegen, was der Ladefläche dann allerdings eine Stufe beschert.

Der getestete 2-Liter-Benziner (141 PS) verdient sich gute Noten: laufruhig, spontan im Antritt, kräftig im Durchzug. Wer sich auch das stufenlose Automatikgetriebe gönnt, genießt viel Fahrspaß. Der Testverbrauch pendelt sich bei rund acht Litern Super/100 km ein. Für alle, die Abstecher ins Gelände lieben, empfiehlt sich die Allradversion. Wer zusätzlich ins optionale "Tekna"-Paket investiert, bekommt neben dem Navigationssystem noch eine Rückfahrkamera mitgeliefert. Die erleichtert das rückwärtige Einparken - weil die Sicht nach hinten beim Nomaden etwas leidet.

PREISE UND AUSSTATTUNG

Die Basisversion des Qashqai mit 114-PS-Benziner kostet 19 790 Euro, die preiswerteste Dieselvariante (105 PS) gibt es für 21 140 Euro. Der getestete 2.0 I mit Allradantrieb und "Tekna"-Ausstattung kostet 27 690 Euro. Extras: stufenloses Getriebe (1300 Euro), Exekutive-Paket Tekna (2000 Euro).