MÜNCHEN. Mit einem dubiosen Finanzierungsangebot werden derzeit gutgläubige Neuwagenkäufer über das Internet oder über Mundpropaganda angelockt. Laut ADAC erwecken fragwürdige Vermittlungsfirmen den Eindruck, man könne durch Werbung auf seinem Auto ein Jahr lang praktisch kostenlos einen Neuwagen fahren.

Und so sieht das Angebot des Vermittlers aus: Der Kunde soll bei einem Händler einen Neuwagen (meist einen EU-Reimport) kaufen und zur Finanzierung einen Darlehensvertrag mit einer Bank abschließen. Der Vermittler verpflichtet sich, die monatlichen Raten für das Fahrzeug zu übernehmen. Der Kunde erlaubt im Gegenzug, dass Werbung auf dem Auto angebracht wird. Außerdem zahlt er dem Unternehmen eine Vermittlungsgebühr von beispielsweise 600 Euro. Nach einem Jahr soll der Wagen unter vollständiger Ablösung des Darlehens zurückgenommen werden.

Laut Automobilclub hat die Sache jedoch gleich mehrere Haken. In einem vorliegenden Fall war der Preis für das Fahrzeug beispielsweise stark überteuert. Statt zum Listenpreis von 23 000 Euro sollte der Wagen für überzogene 27 000 Euro an den Mann gebracht werden. Bei einem effektiven Jahreszins von 8,1 Prozent und einer Laufzeit von sieben Jahren hätte der Kunde insgesamt stolze 37 000 Euro bezahlt.

Da die Erlöse aus Werbeeinnahmen für die Zahlung der Raten im Normalfall nicht ausreichen, finanziert das Unternehmen sie vermutlich über eine Art Schneeballsystem. Einige Monate lang werden die Raten übernommen, dann geht die Firma in die Insolvenz. Der Autokäufer bleibt schließlich auf den überteuerten monatlichen Raten und auf dem Auto sitzen. Der ADAC mahnt generell zur Vorsicht bei dem Versprechen, für Werbung auf dem Kfz zu zahlen, weil es kaum lukrative Angebote von Werbepartnern gibt.