BERGISCH GLADBACH. Die bisher eingesetzten Maßnahmen gegen Wildunfälle sind wirkungslos. Ein mehrjähriges Projekt der Unfallforschung der deutschen Versicherer (GDV) hat gezeigt, dass weder Duftzäune noch Wildwechselschilder die Zahl der Unfälle messbar reduziert. Auch optische oder akustische Reflektoren und der Rückschnitt von Hecken und Sträuchern verhindern gefährliche Zusammenstöße nicht. Fünf Jahre lang haben Experten im Oberbergischen Kreis geforscht und dabei rund 5000 Wildunfälle ausgewertet. Die verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen wurden in Vorher-Nachher-Vergleichen erprobt. Es zeigte sich, dass für keine der bisher angewendeten Methoden eine Reduzierung der Unfallzahlen nachgewiesen werden konnte. Unabhängig von der Erfahrung und dem Können kann ein Wildunfall jeden Autofahrer treffen. Die Versicherer empfehlen deshalb, das ganze Jahr über auf die Gefahr zu achten. In der Dämmerung und nachts muss immer mit Wildwechsel gerechnet werden. Autos mit ABS und ESP sind in einer Gefahrensituation sicherer als andere Fahrzeuge. Auf deutschen Straßen gibt es jährlich rund 200 000 Kollisionen zwischen Kraftfahrzeugen und Wild. Im Jahr 2005 kamen bei solchen Unfällen 14 Menschen ums Leben. Rund 3000 Autofahrer werden pro Jahr zum Teil schwer verletzt.