DÜSSELDORF. Fußgänger haben keine Knautschzone. Kollisionen mit Autos enden für sie zumeist mit schwersten Kopf- und Beinverletzungen. Das will die EU nun ändern und verschärft bis 2010 die Sicherheitsanforderungen für Neuwagen. Die Hersteller reagieren bereits heute mit geänderten Frontdesigns ihrer Fahrzeuge.

Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Motorhaube. Hier trifft beim Frontalaufprall häufig der Kopf des Fußgängers auf. Bislang kommt es dabei oft zu schwersten Verletzungen, da direkt unter der dünnen Blechhaut der massive Motorblock liegt.

Eine effiziente, allerdings recht aufwendige Lösung, um schwere Verletzungen zu vermeiden, bietet die sogenannte "aktive Motorhaube", mit der etwa der Citroën C6 oder der Honda Legend ausgerüstet sind. Bei einem Aufprall hebt diese sich blitzschnell um einige Zentimeter an. Dadurch ist der Kopf des Unfallopfers vor dem Kontakt mit den unter dem Blech liegenden Motorteilen geschützt. Aktiviert werden solche Systeme durch Sensoren, das Anheben der Haube selbst erfolgt meist mit Hilfe einer kleinen Treibladung.

Einfach, doch genau so hilfreich, wirkt im neuen Ford Mondeo die Motorhaube. Sie ist durch eine spezielle Wölbung ausreichend weit von Triebwerk und Batterie entfernt. Eine Wabenstruktur soll das Blech zudem besonders nachgiebig machen, um einen Aufprall besser abfedern zu können. Für den Schutz der Beine des Fußgängers sorgen in dem Mittelklässler nun Schaumstofflagen im vorderen Stoßfänger, die einen Teil der Aufprallenergie absorbieren.

Scheibenwischer und Kotflügel sind mit speziellen Klammern befestigt, die bei einem Zusammenstoß leicht nachgeben. Außerdem verfügen die Frontscheinwerfer über Sollbruchstellen, so dass auch sie bei einem Zusammenstoß nicht zu einer Gefahr werden.