150 Bewerbungen gingen ein. Ein Oldtimer wird auf der Messe repariert.

Hamburg. Eigentlich war alles vertreten, was das Herz von Oldtimer-Liebhabern höher schlagen lässt: ein Triumph TR 4 von 1961 etwa, ein Wellblech-Transporter Citroën HY aus dem Jahr 1963 sowie diverse Käfer-Cabrios und alte Mercedes-Limousinen. Sogar ein Ford T-Modell von 1914 fand sich unter den Bewerbern. Gewonnen hat schließlich ein Austin Seven von 1929.

Mehr als 150 Zuschriften aus ganz Deutschland gingen in der Abendblatt-Redaktion ein. Vor drei Wochen hatten wir die Leser aufgerufen, sich um die Teilnahme an einer Aktion auf der Bremen Classic Motorshow zu bewerben. Dort wird der Hamburger Restaurator Sven Zukowsky den Oldtimer eines Lesers reparieren.

Die Bewerbungen boten ein breites Spektrum, es reichte von der dreizeiligen E-Mail bis zur liebevoll gestalteten Mappe mit Fotos, Gutachten und Geschichten über die Beziehung zwischen Oldtimer und Besitzer. Auch für Sven Zukowsky waren sie eine Fundgrube an Raritäten und Liebhaberstücken. Zusammen mit dem Korrosionsschutz-Experten Gerd Cordes von der Firma Timemax, der die Aktion auf der Messe moderieren wird, arbeitete er sich durch den Stapel mit Zuschriften. Schweren Herzens mussten sie den einen oder anderen Bewerber zur Seite legen, weil die Arbeiten aus technischen Gründen nicht auf dem Messestand durchzuführen gewesen wären.

Unter den geeigneten Fahrzeugen entschied schließlich das Los. Glückliche Gewinnerin ist die 21 Jahre alte Hamburgerin Nathalie Klinger, Besitzerin des Austin Seven. Vor 20 Jahren hatte ihr Vater den Wagen in England gekauft. Als er vor drei Jahren starb, wussten sie und ihre Mutter nicht so recht, was sie mit dem Schmuckstück anfangen sollten. So stand es jahrelang aufgebockt in einer Garage und wurde nicht genutzt.

"Die Aufgabe ist äußerst reizvoll", sagt Zukowsky. Zwar sei das Auto mit seinem 7,8 PS starken Motor mit 0,7475 Liter Hubraum relativ einfach gestrickt. "Aber der Wagen ist so alt, dass man die Technik eigentlich kaum noch kennt." Sein Ziel ist es in erster Linie, den Austin auf der Motorshow wieder "zum Laufen" zu bringen. "Wir wollen ihn fahrbereit machen, sodass Motor und Bremsen einwandfrei funktionieren", sagt Zukowsky. "Auch optisch können wir ihn wohl ein bisschen aufwerten."

Die Besucher auf der Messe können den Oldtimer-Experten bei ihrer Arbeit zusehen. "Wir werden natürlich so viel wie möglich erklären", so Zukowsky. Ein Ziel der Aktion von Abendblatt, Messe Bremen und der Firma Zukowsky Classic Cars ist es, dass die Bastelfreunde unter den Auto-Liebhabern Anregungen und Tipps für ihr Hobby bekommen.