Nick Heidfeld: Formel-1-Fahrer beim Boxenstopp in Hamburg

Hamburg. Er kam aus Hockenheim, wollte nach Budapest und machte einen Kurzbesuch in Hamburg. Zwischen zwei Grand-Prix-Rennen nahm sich Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld Zeit für eine Autogrammstunde in der BMW Niederlassung am Offakamp - und für ein Gespräch mit dem Abendblatt.

ABENDBLATT: Wie gefällt Ihnen Hamburg?

NICK HEIDFELD: Ich war erst ein bis zwei Mal beruflich hier, deswegen habe ich bislang wenig gesehen. Aber mein Eindruck ist sehr gut. Auch wenn es sich ein bißchen blöd anhört: Alles sieht wirklich sauber und gepflegt aus. Es gibt schöne Gebäude und offenbar kann man auch gut shoppen. Hamburg hat einfach eine sehr positive Ausstrahlung.

ABENDBLATT: Was tun Sie, um sich zu entspannen?

HEIDFELD: Am Rennwochenende ist es ganz wichtig abzuschalten und von der Strecke weg zu kommen. Gerne gehe ich dann auswärts essen. Nicht weil das Essen da besser wäre. Aber ich kann so ein bisschen Abstand gewinnen und mich auch mal über andere Dinge unterhalten.

ABENDBLATT: Was bedeuten Ihnen Ihre Fans?

HEIDFELD: Eine ganze Menge. Ich glaube, dass wir einen der besten Fanclubs haben. Die Stimmung ist gut, die Atmosphäre locker und keiner ist so ein fanatischer Fan, dass er mir ständig auf der Pelle hängt. Wir feiern, trinken einen und gehen Kart fahren. Es ist weniger so, dass ich absolut im Rampenlicht stehe.

ABENDBLATT: Halten Sie sich im Straßenverkehr eigentlich an das Tempolimit?

HEIDFELD: Jein. Wenn man im fließenden Stadtverkehr mitfährt, ist die Geschwindigkeit ja bei den wenigsten Leute "Strich 50". Auf der Rennstrecke und im Alltag fahre ich natürlich gerne schnell. Aber ich will auch sicher fahren und vor allem meinen Führerschein behalten.

ABENDBLATT: Haben Sie Ihre Prüfung gleich beim ersten Mal bestanden?

HEIDFELD: Ja. Ich hatte allerdings ein paar mehr Fahrstunden als das Minimum. Aber ich glaube, da wollte der Fahrlehrer einfach noch ein bisschen Geld verdienen.

ABENDBLATT: Fahren Sie privat auch BMW?

HEIDFELD: Ja, ich habe einen M6 und als "Familienkutsche" einen X5-Geländewagen.

ABENDBLATT: Stichwort Familie: Warum hat ihre Tochter den Namen "Juni"?

HEIDFELD: Ich mag zwar den Frühling sehr gerne, aber mit dem Monat hat das nichts zu tun. Mir gefällt der Name einfach gut.

ABENDBLATT: In welchem Kindersitz wird Juni chauffiert?

HEIDFELD: Wir haben einmal den bekannten Maxi Cosi und ansonsten kümmert sich meine Freundin darum, liest Testberichte, schaut im Internet und sucht den besten aus.

ABENDBLATT: Fährt ihre Frau gerne mit Ihnen, oder fahren Sie ihr zu schnell?

HEIDFELD: Sie hat sich inzwischen dran gewöhnt. Am Anfang saß sie noch ein wenig verkrampft daneben. Jetzt, nach zehn Jahren, regt sie sich eher auf, wenn sie mit anderen Leuten fährt. Sie meint, die würden da nur so "rumschnarchen".