HAMBURG. Noch immer werden zahlreiche Autoreifen mit falschem Luftdruck gefahren. Hierzulande sind neun Prozent der Wagen mit zu wenig Luftdruck unterwegs. 24 Prozent der Pkw-Pneus weisen darüber hinaus Mängel auf. Diese Zahlen ermittelte die Verkehrssicherheits-Initiative "Erst denken - dann lenken" der FIA Foundation und des Reifenherstellers Bridgestone bei bundesweiten Reifen-Checks.

Dabei wiesen 13 Prozent der überprüften Fahrzeuge mindestens einen Reifen auf, der weniger als die empfohlene Mindestprofiltiefe von drei Millimetern hatte. Zwei Prozent der überprüften Reifen zeigten außerdem noch weitere Mängel wie etwa Einfahrverletzungen vom Bordsteinparken oder unregelmäßigen Abrieb.

Falscher Luftdruck führt nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Fahrsicherheit, sondern er kostet Geld. Bridgestone-Experten haben errechnet, daß neun Prozent der deutschen Pkw wegen Reifenunterdrucks einen um drei Prozent höheren Treibstoffverbrauch aufweisen. Bei mittlerer Motorisierung und durchschnittlicher Kilometerleistung kommen damit für den einzelnen Fahrzeughalter knapp 40 Euro im Jahr zusammen. Zudem steigt mit sinkendem Druck die Belastung des Reifengummis. Die Lebensdauer des Pneus sinkt durch falsche Befüllung um 10 000 Kilometer oder neun Monate Reifenbetrieb. Das entspricht einer um ein Fünftel verringerten Laufzeit.

Für Urlaubsfahrten sind korrekt befüllte Reifen besonders wichtig. Viele Pkw werden voll beladen und sind auf ungewöhnlich langen Strecken unterwegs. Daher ist es ratsam, den empfohlenen Wert des Herstellers für beladene Fahrzeuge zu beachten. Dieser befindet sich in der Tankklappe oder in der Fahrertür. Sichtkontrollen bei jedem Tankstopp helfen außerdem dabei, beschädigte Reifen schnell zu erkennen.