Test: VW Golf GT 1.4 TSI

Benziner mit Turbolader oder Kompressor waren zuletzt nicht so sehr in Mode. Das kraftfördernde Konzept der Verdichtung von Ladeluft hat sich zunächst nur beim Diesel durchgesetzt. Doch die Zeiten ändern sich: Denn die Hersteller haben erkannt, daß Benzi- ner mit Turbolader nicht nur PS-stark sein können, sondern - mit Direkteinspritzung - auch vergleichsweise sparsam. Deshalb sind nun neue Modelle in der Planung oder schon auf dem Markt.

Ziemlich weit ist man bei VW mit der Technik gegangen. Das Ergebnis ist ein 1,4-Liter-TSI mit 170 PS und 180 Nm Drehmoment bereits im Leerlaufbereich. Dieser Benziner ist gleich doppelt aufgeladen: In der Anfahrphase verdichtet ein Kompressor die Luft, bei höheren Umdrehungen schlägt dann der Abgasturbolader zu und sorgt für den nötigen Ladedruck. Durch diesen Doppeleffekt - VW nennt das Prinzip "Twincharger" - ergibt sich eine erstaunliche Spontaneität des Motors: Ohne daß ein Drehzahlloch bemerkbar ist, sprintet der Wagen los. Wüßte man nichts über den Motor, käme man nie auf die Idee, daß hier ein Triebwerk mit nur 1400 ccm Hubraum am Werk ist. Einzig ein leichtes Pfeifen verrät den Turboeinsatz.

Verpackt ist der TSI, der im übrigen nur 7,2 Liter Super Plus im Norm-Mix verbraucht, stilecht im Golf GT. Diese Variante kommt mit 17-Zoll-Rädern, GT-Zeichen, Sportfahrwerk, verstärkter Bremsanlage, Doppelendrohr, Sportsitzen und Sportlenkrad daher. Der Clou ist allerdings die "boost"-Anzeige im Cockpit: Sie zeigt an, ob und wie stark der Twincharger das ohne Turbo nur 90 PS starke Triebwerk gerade beflügelt.

PREISE UND AUSSTATTUNG

Der Golf GT TSI kostet 22 700 Euro und verfügt serienmäßig u.a. über LM-Räder, Klimaanlage, Sportfahrwerk, sechs Airbags und ESP. Eine Lackierung in Tornadorot kostet 123 Euro extra, Metalliclack 460 Euro. Wer vier Türen und elektr. Fensterheber hinten braucht, zahlt 915 Euro dazu.