MÜNCHEN. Nach Mercedes-Benz will nun auch BMW eine automatische Geschwindigkeitsregelung mit Stop-and-go-Funktion auf den Markt bringen. Das System soll kurz vor der Serienreife stehen und dürfte zunächst im 7er oder 5er eingeführt werden. Es deckt den Geschwindigkeitsbereich von 180 km/h bis zum Stillstand des Fahrzeugs ab. Dies soll bei Kolonnenfahrten, niedrigen Geschwindigkeiten und Staus Komfort und Sicherheit erhöhen. Wird ein vorher definierter Mindestabstand unterschritten, leitet das System automatisch einen Bremsvorgang ein.

Der neue abstandsgeregelte Bremsassistent baut zugleich den maximalen Bremsdruck auf und führt die Bremsbeläge an die Scheiben heran. Tritt der Fahrer nun auf das Bremspedal, steht sofort die höchstmögliche Verzögerungsleistung zur Verfügung.

Zudem sollen künftig Vibrationen im Lenkrad den BMW-Fahrer davor bewahren, die Fahrspur unbeabsichtigt zu verlassen. Eine Kamera an der Frontscheibe erkennt die Fahrbahnmarkierungen. Setzt der Fahrer vor dem Überschreiten der Fahrspur den Blinker, wird die Warnung deaktiviert. Das System arbeitet in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, bei schneller Autobahnfahrt sinkt die Toleranzschwelle.

Auch das Navigationssystem soll bei BMW künftig zu einer sicheren Fahrt beitragen. Die Funktion "Road Preview" bietet eine Vorausschau des weiteren Streckenverlaufs, etwa gefährliche Kurven, und ermöglicht es dem Fahrer, die Geschwindigkeit darauf einzustellen. Außerdem sollen diese Informationen möglichst gefährliche Überholversuche verhindern. Zugleich wird der Fahrer über aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen informiert: Diese kennt das System nicht allein über das Navi, sondern auch über die Kamera der "Spurverlassenswarnung." Sie erfaßt beispielsweise digitale Geschwindigkeitsanzeigen auf Autobahnen oder kurzfristig aufgestellte Schilder vor Baustellen. Darüber hinaus arbeiten die Münchner Entwickler an Assistenzsystemen, die die Gefahren an Kreuzungen entschärfen sollen. Im BMW der Zukunft soll der Fahrer etwa vor dem unabsichtlichen Überfahren roter Ampeln oder möglichem Querverkehr gewarnt werden.