Stop and go

Es gibt Dinge im Leben, die stimmen mich traurig. Das ist wohl auch ganz natürlich, wenn etwa eine Beziehung mit Theo zerbricht oder mit Peter nicht zustande kommt. Oder wenn mein Erstgeborener über alle Maßen frech zu mir war.

Daß der Verlust eines Autos mich treffen kann, war mir bislang nicht klar. Es traf mich wie ein Hammerschlag, denn ich habe nicht damit gerechnet (also wie im richtigen Leben) und konnte mich entsprechend nicht innerlich darauf einstellen.

Gerade hatte ich mich mit den Alufelgen angefreundet, konnte das Hardtop unfallfrei aus dem Vehikel heben, hatte mich darauf eingestellt, die ersten zehn Kilometer pro Fahrt langsam angehen zu lassen, damit der Motor nicht überstrapaziert wird ("Muddi - mach mir bloß das Audo nicht kaputt") - da verkauft doch mein Sohn dieses hypergeile Teil so schnell, daß ich keine Zeit hatte, das auszuprobieren, was Tim mir über Wochen eingebleut hatte ("Fahr nicht über Rampen, Muddi, das Audo ist tiefergelegt"). Ich war ja schon panisch, wenn ich nur an "Auto" dachte. Nun hat sich das alles erledigt - in Nullkommanix.

Vielleicht ist es aber auch gut so. Jetzt kann ich mich wieder entspannt zum Autofahren in einen alten Golf setzen, den Tim noch irgendwo in der Werkstatt beim Onkel stehen hatte. Wir teilen uns das Auto nach wie vor. Aber wieso muß eigentlich sogar diese alte Nuckelpinne tiefergelegt sein, so daß ich wieder nicht die Baumarktrampe hochfahren kann?