Neuvorstellung: Zweite Generation des Kia Sportage startet mit drei Motoren zur Wahl.

Murnau. Komfortable Limousine, souveräner Offroader und geräumiger Kombi - drei Autos in einem verspricht Kia beim neuen Sportage, den die Koreaner auch als "kleinen Bruder des Sorento" verstehen. Mit seinem mehr als eine halbe Million Mal gebauten Vorgänger hat das Multitalent praktisch nichts gemein, gibt sich technisch deutlich anspruchsvoller und ist eng verwandt mit dem vor wenigen Monaten erst vorgestellten Hyundai Tucson. An diesem Wochenende erlebt der Kia Sportage seine Händlerpremiere. Für knapp kalkulierte 18 150 Euro erhält man den Basis-Benziner - allerdings nur mit Frontantrieb und ohne ESP.

Der Konkurrent von Toyota RAV4 oder Honda CR-V sieht gefällig aus. Auf 4,35 Metern Länge bietet er vier Erwachsenen bequem Platz. Große Fenster und helles Interieur vermitteln ein großzügiges Raumgefühl. Der Fahrersitz läßt sich in der Höhe verstellen und optional mit Sitzheizung ausrüsten. Leider mangelt es den Sitzen etwas an Seitenhalt. Entschädigt werden die Passagiere dafür mit üppiger Beinfreiheit. Die weit aufschwingende Heckklappe mit separat zu öffnender Heckscheibe gibt ein glattflächiges, 332 Liter fassendes Gepäckabteil frei, das sich durch Umklappen der Rückbank auf 1411 Liter erweitern läßt. Unter dem Boden versteckt sich ein vollwertiges Ersatzrad.

Drei Motorisierungen stehen zur Auswahl: zwei Benziner mit zwei Litern und 2,7 Litern Hubraum und ein Zwei-Liter-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung. Der Basisbenziner 2.0 16V leistet 141 PS und ist mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Als Allradvariante (21 290 Euro) und beladen mehr als zwei Tonnen schwer, gibt sich der Motor etwas zäh beim Beschleunigen und wenig durchzugsstark. Der Mixverbrauch ist mit 8,2 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Da wirkt der 2.0 CRDi (23 590 Euro) trotz seiner nur 113 PS harmonischer in der Kraftentfaltung. Genügsamer ohnehin, denn dem Turbodiesel reichen 7,1 Liter. Insgesamt läuft der Selbstzünder kultiviert, nur im Stand läßt er schon mal ein leises Nageln vernehmen.

Deutlich dynamischer geht die V6-Topversion mit ihren 175 PS zur Sache. Das Temperament will aber mit einem Praxisverbrauch von mehr als 12 Litern Super/100 km bezahlt werden. Der Sechszylinder ist serienmäßig mit einer vierstufigen Automatik kombiniert. Der elektronisch geregelte, permanente Allradantrieb sorgt bei rutschigem Untergrund für automatische Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse.

Drei Viertel aller Kunden werden - so die Einschätzung der Kia-Verantwortlichen - zum Dieselmotor greifen. Hier allerdings könnte sich beim Kunden etwas Geduld auszahlen. Mitte dieses Jahres erst soll das Aggregat die strenge Abgasnorm EU4 erreichen. Im kommenden Jahr wird ein mit neuem Turbolader bestückter Dieselmotor nachgereicht, der es voraussichtlich auf 135 PS Leistung bringt - und für mehr Agilität sorgt.

Wie üblich bietet Kia wieder viel Auto fürs Geld: Klimaanlage bereits ab Basisversion LX, dazu elektrische Fensterheber, Alufelgen, Dachreling und Zentralverriegelung. Die V6-Topversion EX (28 890 Euro) hat eine Komplettaustattung mit Klimaautomatik, Ledersitzen und Alarmanlage.