Die Zeiten des Kleinwagen-Einerleis sind vorbei. Nun zeigen die Cityflitzer Ecken und Kanten. Vor allem asiatische Hersteller setzen mittlerweile auch hierzulande auf kastenförmige Lifestyle-Mobile.

In Japan und den USA gehören die geometrischen Autos schon längst zum Straßenbild. Der neue Nissan Cube zum Beispiel: Die erste Generation des kultigen Kleinwagens ist bereits seit 1998 äußerst erfolgreich in Japan unterwegs und war Vorbild für zahlreiche ähnliche Modelle anderer Marken. Die Neuauflage soll Anfang 2010 auch die Herzen junger Europäer erobern. Und das vor allem mit seinem ausgefallenen Design: Die Karosserie setzt konsequent auf rechte Winkel und gerade Linien. An die waagrechte Motorhaube schließt sich eine senkrechte Windschutzscheibe an, die in ein waagrechtes Dach übergeht, um daraufhin zum Heck wieder senkrecht abzufallen. Klassisches Zwei-Boxen-Design eben: ein Kasten für den Motor, einer für die Passagiere. Schlicht und einfach.

Dass der Cube trotzdem nicht simpel wirkt, verdankt er zahlreichen pfiffigen Designdetails, wie etwa der asymmetrischen Verglasung des Hecks. Das Seitenfenster nämlich geht scheinbar nahtlos in die Heckscheibe über. Ungewöhnlich in der Kleinwagenklasse ist auch die seitlich angeschlagene Hecktür, die das "Kühlschrankhafte" des Autos noch unterstreicht. Neben dem optischen Pfiff hat der Cube wie auch die meisten anderen Kastenautos einen weiteren Vorteil. Denn das Platzangebot im konsequent rechtwinkligen Innenraum liegt über dem Niveau normaler Kleinwagenmodelle.

Auf diese Weise bietet auch der bereits erhältliche Kia Soul seinen Passagieren reichlich Platz. Der Koreaner setzt das Würfel-Motiv mit seiner schräg stehenden Frontscheibe nicht ganz so streng um wie der Cube, strahlt dafür aber eine SUV-artige Robustheit aus. Das drückt sich auch an der bullig gestalteten Front mit ihren weit in die Kotflügel gezogenen, aggressiv blickenden Scheinwerfern aus. Wem das an optischer Extravaganz nicht reicht, kann in der Optionsliste stöbern, wo sich zahlreiche Karosserie-Aufkleber und Anbauteile finden, die jeden Soul individuell machen.

Dienstältester Lifestyle-Kasten in Deutschland ist der seit 2007 angebotene Daihatsu Materia. Er wartet mit einer eigenwillig hohen Front auf, die für einen bulligen Auftritt sorgt. Massive Stoßfänger und ausgestellte Kotflügel unterstützen den Eindruck noch. Ganz billig sind die Lifestyle-Kleinwagen aber nicht. Wo die Preisliste konventioneller Modelle bei rund 10 000 Euro startet, werden für die Kastenautos einige tausend Euro mehr fällig. Der Daihatsu Materia etwa startet bei 15 500 Euro, der Kia Soul kostet zurzeit mindestens 14 980 Euro, eine preiswerte Einstiegsvariante soll aber im Laufe des Jahres kommen. Die Preise für den Nissan Cube sind noch nicht bekannt.