Viele Menschen sind in der dunklen Jahreszeit müde und antriebslos – eine „saisonal abhängige Depression”. Doch es gibt Abhilfe!

Bern. Wer kennt das nicht: In den Herbst- und Wintermonaten sind viele Menschen oft antriebslos, müde und gedrückter Stimmung – man spricht von einer „saisonal abhängigen Depression“. Aber: Diese sollte nicht verwechselt werden mit einer echten Depression, betont die Schweizer Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) in Bern: „In den meisten Fällen hat dieses Syndrom keinen Krankheitswert“, sagt SGPP-Vorstandsmitglied Hans Kurt.

Ursache für den „Winterblues“ sei Lichtmangel, erklärt er. Mit Hilfe einer ausreichenden Versorgung mit UV-Licht lasse sich dem vorbeugen, zum Beispiel mit speziellen Tageslichtlampen. Schon ein nur einstündiger Aufenthalt tagsüber im Freien könne dem Phänomen spürbar entgegenwirken – selbst wenn der Himmel bedeckt sei.

Erreichten die Beschwerden ein Ausmaß, das zu einer deutlichen Einschränkung der emotionalen Befindlichkeit und der Leistungsfähigkeit führe, solle ein Facharzt hinzugezogen werden, empfiehlt Kurt. Dieser könne abklären, ob es sich um eine saisonal bedingte oder um eine echte Depression handele.

„Während für die saisonale Depression Heißhunger, Gewichtszunahme und ein verstärktes Schlafbedürfnis die typischen Symptome sind, leiden Menschen mit echten Depressionen meist unter Appetitlosigkeit und haben Schlafstörungen“, erläutert der Experte. Um diese zu behandeln, stünden antidepressiv wirksame Johanniskraut-Präparate, weitere Antidepressiva und psychotherapeutische Verfahren zur Verfügung.