Das Thema “Mann über Bord“ hat gerade in dieser Woche wieder dramatische Aktualität erhalten: Der französische Einhandsegler Jean Le Cam konnte nach...

Das Thema "Mann über Bord" hat gerade in dieser Woche wieder dramatische Aktualität erhalten: Der französische Einhandsegler Jean Le Cam konnte nach seiner Havarie im Vendee Globe und 18 bangen Stunden in einer Luftblase seiner gekenterten Yacht nur dank eines beherzten Mann-über-Bord-Manövers seines Konkurrenten Vincent Riou gerettet werden. Zugegeben: Das Rettungsmanöver ist für einen Einhandsegler unter Extrembedingungen viel schwieriger durchzuführen als für eine Mannschaft. Aber hätten Sie es im Notfall drauf?

Gut und übersichtlich aufbereitet sind Abläufe und Anforderungen für ein Mann-über-Bord-Manöver einfach bei Wikipedia nachzulesen. Auch erfahrene Crews sollten die lebensrettenden Manöver gleich zu Saisonauftakt einige Male mit einer Boje üben. Es reicht nicht, dass nur der Skipper damit vertraut ist. Er oder sie könnte ja der Mann über Bord sein.

Als ich im vergangenen Jahr meinen Sportseeschiffer-Schein gemacht habe, sind zwei Kandidaten durch die Prüfung gefallen, weil ein Winddreher den vorher geübten Anlauf veränderte - die Boje alias Mann-über-Bord wurde verfehlt. In der Praxis kann so ein Fehler tödlich sein. Hier helfen wirklich nur Übung und aktiv erworbene Erfahrung. Mein Tipp: Üben Sie das sogenannte Quick-Stopp-Manöver. Dabei wenden Sie ohne Veränderung der Schotführung und fahren einmal im Kreis, bis Sie den über Bord Gefallenen in Lee aufnehmen können.