Menschlich gesehen

Das Frühstück sei die Zeit des Tages, die er und seine Frau in Ruhe verbrächten, sagt Rolf-Dieter H e u e r. Bald wird der Forschungsdirektor des Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) noch weniger Zeit haben - der 59-Jährige wird Generaldirektor des europäischen Kernforschungszentrums Cern in Genf. Dort entsteht gerade der weltweit einzigartige Beschleuniger LHC, der eine neue Epoche der Teilchenphysik einläuten wird. "Das ist wirklich ein Traumjob", freut sich Heuer, der klare Vorstellungen von den Zielen hat, die er erreichen will. "Aber eine Position wie die des Generaldirektors kann man nicht planen", betont er und fährt sich mit der Hand durch den grauen Kinnbart. Heuer weiß, dass diese Aufgabe eine große Herausforderung ist - genau das liebt der humorvolle Forscher, dessen dichtes Haar ergraut ist.

Heuer war schon einmal 15 Jahre am Cern. Damals hatten er und seine Frau, eine promovierte Biologin, gerade geheiratet. "An einem Freitag den 13., das kann ich nur empfehlen", schmunzelt der Forscher, und seine blauen Augen strahlen.

Den Weg in diesen Zweig der Wissenschaft wies ihm sein Lehrer: "Heuer, wenn du nicht Physik studierst, machst du etwas falsch." Er sei dem Rat gefolgt und habe es nie bereut. So ist denn sein Beruf auch zugleich sein Hobby, "sonst kann man das nicht durchhalten".