Die beiden 1.000-Megawatt-Anlagen befänden sich bereits in einem frühen Planungsstadium, zitierte das staatliche Fernsehen am Sonntag den Leiter des iranischen Atomprogramms, Fereidun Abbasi.

Teheran. Der Iran will nach offiziellen Angaben mindestens zwei neue Atomkraftwerke bauen. Die beiden 1.000-Megawatt-Anlagen befänden sich bereits in einem frühen Planungsstadium, zitierte das staatliche Fernsehen am Sonntag den Leiter des iranischen Atomprogramms, Fereidun Abbasi. Mit dem Bau werde möglicherweise in einem oder zwei Jahren begonnen. Sie sollten in der Nähe des bestehenden Atomkraftwerks Buschehr entstehen, das mit russischer Hilfe im Mai 2011 in Betrieb genommen wurde. Der Iran hat in den vergangenen Jahren wiederholt erklärt, der Bau weiterer Atomkraftwerke sei geplant. Der Westen verdächtigt den Iran, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Das Land weist die Vorwürfe zurück.

Darüberhinaus sieht das Land keinen Grund für einen UN-Kontrollbesuch in seiner umstrittenen Nuklearanlage Parchin. Der Chef der Iranischen Atomenergie-Behörde, Fereidoun Abbasi, erklärte, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) stehe unter dem Druck anderer Länder, die eine Untersuchung wünschten, wie die iranische Nachrichtenagentur FARS am Sonntag meldete. Die internationale Aufsichtsbehörde habe Teheran nicht davon überzeugen können, einen Besuch ihrer Inspektoren in der Militäranlage Parchin zuzustimmen.

Die Anlage südwestlich der Hauptstadt Teheran steht im Zentrum der Befürchtungen westlicher Staaten, der Iran könne ein Atomwaffenprogramm entwickeln. Auf Satellitenbildern hatte die IAEA in der vergangenen Woche vermehrte Aktivität auf dem Gelände festgestellt. Die Iranische Atombehörde unterhalte keine Anlage in Parchin, sagte Abbasi. Das Gelände sei in der Vergangenheit bereits kontrolliert worden.

Die Verhandlungen zwischen dem Iran und sechs Weltmächten über das iranische Nuklearprogramm sind vor kurzem wieder aufgenommen worden. Ein Treffen in Badgdad brachte jedoch nicht den erhofften Durchbruch bei den schwierigen Gesprächen. Im Juni soll ein weiteres Treffen in Moskau folgen.

(EPD)