Düsseldorf. Christian Lindner ist schneller als andere Menschen. Mit nur 33 Jahren hat er für die FDP bereits Politik in Nordrhein-Westfalen gemacht, hat eine Karriere in der Bundespartei hinter sich – und ist nun wieder der Star der Liberalen in NRW. Der smarte Politiker aus dem bergischen Land hat im Turbowahlkampf Vollgas gegeben, um die FDP wieder in den Landtag zu bringen.

Bevor er Mitte März Spitzenkandidat wurde, dümpelten die Liberalen im Land bei zwei Prozent. Mit Redetalent, souveränem Auftreten und einem beharrlichen Werben für eine Anti-Schulden-Politik hat er die Zustimmungswerte seitdem verdreifacht. Lindner ist damit zur Schlüsselfigur für die bundesweit angeschlagene FDP geworden.

Bei einem Erfolg in NRW wäre ein neues Durchstarten des Rennsport-Fans auch in der Bundes-FDP wahrscheinlich. Viele sehen ihn als künftigen Bundesvorsitzenden – der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher nennt ihn einen „Mann der Zukunft“.

Etappen seiner Blitzkarriere: 2000 wird Lindner mit 21 Jahren der jüngste Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag. Mit 25 Jahren ist er Generalsekretär der Landespartei. Als Bundesgeneralsekretär gibt er Ende 2011 auf, braucht aber er nur wenige Monate für ein fulminantes Comeback: Er wird Spitzenkandidat in NRW, Landesparteichef – und soll nach der Wahl Fraktionschef im Landtag werden.

Lindner ist im Wahlkampf mit einer Mischung aus Bescheidenheit und Selbstbewusstsein aufgetreten. Von der Bundespartei grenzt er sich ab. Der studierte Politikwissenschaftler lebt mit seiner Frau, einer Journalistin, in der Nähe von Düsseldorf. Neben der Politik gilt seine Leidenschaft dem Segelsport und den schnellen Autos.

(dpa)