Ist das ein Planungsfehler oder normales Geschäft bei einem Großprojekt? Der neue Hauptstadtflughafen wird erweitert, noch bevor er in Betrieb geht. So soll Gedränge an den Check-in-Schaltern vermieden werden.

Schönefeld. Der neue Flughafen Berlin Brandenburg wird schon vor seiner Eröffnung am 3. Juni erweitert. Um mehr Abfertigungsschalter zur Verfügung zu haben, errichtet der Betreiber in den nächsten Wochen am Terminal eine zusätzliche Halle in Leichtbauweise. Der Probebetrieb mit Tausenden Komparsen im Hauptgebäude habe gezeigt, dass sich zu Spitzenzeiten längere Warteschlangen bilden könnten, sagte Flughafensprecher Leif Erichsen am Dienstag zur Begründung. Er bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung „B.Z.“ (Dienstag). Der Anbau kostet nach Flughafen-Angaben rund 2,5 Millionen Euro.

In der Halle sollen 20 Check-in-Schalter und mehrere Schleusen für die Sicherheitskontrolle untergebracht werden. Im Hauptgebäude können 96 Schalter geöffnet werden. In Stoßzeiten erwartet der neue Flughafen in Schönefeld bis zu 4500 Passagiere pro Stunde. Dafür ist die Abfertigung eigentlich auch ausgelegt. Die nun geplanten 20 Zusatzschalter seien eine „Sicherheitsreserve“ für die Anfangszeit nach Inbetriebnahme des Flughafens. Den Beschluss dazu habe das Management vor einer Woche gefasst. Wenn alles glatt laufe, könne die Leichtbauhalle schnell wieder abgebaut werden, sagte der Sprecher.

An den Erwartungen für das Passagieraufkommen habe sich nichts geändert, fügte Erichsen hinzu. Der Terminal biete Platz für bis zu 27 Millionen Fluggäste pro Jahr. Über die bisherigen Flughäfen Tegel und Schönefeld reisten im vergangenen Jahr 24 Millionen Passagiere, das waren 7,7 Prozent mehr als 2010.

(dpa)