Istanbul.

Die Türkei will den Erlass von Haftbefehlen gegen zwölf Personenschützer ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in den USA nicht hinnehmen. Das türkische Außenministerium teilte am späten Mittwochabend mit, US-Botschafter John Bass sei zu einem Gespräch „eingeladen“ worden. Dem Diplomaten sei übermittelt worden, dass der Erlass der Haftbefehle durch die US-Behörden falsch sei und die rechtliche Grundlage dafür fehle.

Den Personenschützern wird vorgeworfen, am 16. Mai auf Demonstranten losgegangen zu sein. Die Ausschreitungen ereigneten sich am Rande eines Besuchs Erdogans in Washington. Videomitschnitte zeigen, wie Sicherheitsleute brutal auf Demonstranten eintreten. In einem Video ist zu sehen, dass Erdogan persönlich Zeuge der Ereignisse wird, sich aber nicht ins Geschehen einmischt. Elf Menschen wurden bei den Handgreiflichkeiten verletzt, neun davon mussten im Krankenhaus behandelt werden. Erdogan warf den amerikanischen Sicherheitskräften vor, ihn nicht beschützt zu haben.