London.

Die erschossenen Täter trugen Sprengstoffgütel-Attrappen. Das allein gab schon einen Hinweis auf islamistischen Extremismus als möglichen Tathintergrund. In der Nacht zum Montag bekannte sich die islamistische Terrormiliz IS zu dem Anschlag. Die Form der Mitteilung und der Verbreitungsweg über das IS-Sprachrohr „Amaq“ deuten darauf hin, dass sie echt ist.

Die Polizei hat inzwischen zwei Täter identifiziert. Am Abend teilte sie mit, bei einem der Männer handele es sich um den 27-jährigen Khuram Shazad Butt, einen in Pakistan geborenen Briten. Er sei im Visier der Polizei und des britischen Inlandsgeheimdiensts MI6 gewesen. Es habe aber keine Hinweise gegeben, dass er einen Anschlag begehen werde. Ein weiterer Täter sei der 30 Jahre alte Rachid Redouane, der sich als Marokkaner oder auch als Libyer ausgegeben habe. Beide wohnten demnach im Ostlondoner Stadtteil Barking.

Bei der Leiche eines Täters fanden die Ermittler eine Aufenthaltsgenehmigung aus Irland. Der Mann habe längere Zeit in der Hauptstadt Dublin gelebt, hieß es, und sei mit einer Schottin verheiratet gewesen. Die irische Polizei prüfe nun, ob der gefundene Ausweis tatsächlich dem Mann gehöre. Irlands Premierminister Enda Kenny bestätigte dies indirekt, indem er sagte, dass die irische Polizei den Mann nicht überwacht habe.

Dass die drei Attentäter Mitwisser und Komplizen hatten, davon sind die Ermittler überzeugt. Schon Stunden nach der Tat wurden zwölf Menschen – sieben Frauen und fünf Männer – im Alter von 19 bis 60 Jahren festgenommen. Ein 55-Jähriger ist wieder frei. Montag früh nahm die Polizei im Nordosten Londons mehrere Personen fest.