Rom.

Wenige Tage vor dem Brexit-Antrag aus London hat sich die Europäische Union am Wochenende gefeiert und auf eine gemeinsame Zukunft eingeschworen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Kollegen erneuerten bei einem Sondergipfel in Rom das Versprechen auf Frieden, Freiheit und Wohlstand. Der teils bittere Streit über die künftige Richtung der EU ist aber noch nicht vorbei.

Anlass des Gipfels war der 60. Jahrestag der Römischen Verträge, mit denen 1957 Deutschland und fünf weitere Länder die Grundlagen der EU legten. „Es ist sehr bewegend, vor dieser historischen Kulisse die Erklärung von Rom zu unterschreiben“, sagte Merkel nach dem Treffen am Sonnabend. Heute hat die Gemeinschaft 510 Millionen Einwohner, 28 Länder und den größten gemeinsamen Markt der Welt. Der Aufschwung europafeindlicher Populisten und das angekündigte Ausscheiden Großbritanniens hat die EU aber in die schwerste Krise ihrer Geschichte gestürzt.

Schon am Mittwoch will Premierministerin Theresa May den Brexit-Antrag nach Brüssel schicken. Nach Rom kam sie nicht. In London gingen Demons­tranten für Europa auf die Straße, ebenso in Deutschland, Polen und in Rom selbst. Dort protestierten auch Gegner, aber ohne große Zwischenfälle.