Washington.

Aus Sorge vor raffiniert installierten Sprengsätzen von islamistischen Terroristen hat das US-Heimatschutzministerium die Nutzung von elektronischen Gebrauchsgegenständen auf Flügen aus ausgewählten muslimischen Ländern massiv eingeschränkt. Bis zum kommenden Wochenende müssen neun Fluglinien, die aus dem arabischen Raum und aus der Türkei Direktflüge in die Vereinigten Staaten anbieten, sicherstellen, dass Passagiere keine Laptops, Tablet-Computer, Spielekonsolen sowie Kameras mehr im Handgepäck haben. Alle Gegenstände, die größer sind als ein Smartphone, müssen im Koffer aufgegeben werden.

Betroffen sind: Royal Jordanian Airlines, EgyptAir, Turkish Airlines, Saudia, Kuwait Airways, Royal Air Maroc, Qatar Airways, Etihad Airways und Emirates. US-Linien oder deutsche Fluggesellschaften fallen nicht unter das Verbot, das zunächst für diese Flughäfen gilt: Amman (Jordanien), Kairo (Ägypten), Istanbul (Türkei), Dschidda und Riad (Saudi-Arabien), Kuwait (Kuwait), Casablanca (Marokko), Doha (Katar), Dubai und Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate).

Die ohne Vorlauf und klare Information verhängte Maßnahme folgt nach inoffiziellen Angaben des Heimatschutzministeriums einer neuen Gefährdungsanalyse. Danach sollen bei Anti-Terror-Einsätzen Informationen sichergestellt worden sein, wonach Bombenbastler von Netzwerken wie al -Qaida vermehrt Sprengsätze in Laptops und anderen elektronischen Unterhaltungsgegenständen installieren wollen. Verwiesen wird auf die Explosion an Bord der Fluggesellschaft Daallo Airlines (Dschibuti) in Somalia im Februar 2016. Dabei starb der Täter, die Maschine konnte sicher landen. Laut US-Regierung gibt es derzeit keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Anschläge.

Innenpolitisch sorgte gestern die geplante Aufwertung von Donald Trumps Tochter Ivanka innerhalb der US-Regierung für Gesprächsstoff. Die 35-Jährige, die keine offizielle Funktion besitzt, wird im Weißen Haus ein eigenes Büro beziehen und Zugang zu Staatsgeheimnissen und sicherheitspolitisch sensiblen Informationen erhalten. Weil Ivanka Trump und ihr Mann, Trump-Berater Jared Kushner, weiter privatwirtschaftlichen Geschäften nachgehen, sehen Kritiker „wachsende Interessenkonflikte“.