Der Kandidat Solche Töne hört man selten aus Paris. „Die Partnerschaft war nie so leer und schwach wie heute“, sagte der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon über das deutsch-französische Verhältnis. Dies war auch Thema beim Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Fillon gestern in Berlin. Der Konservative ist laut Umfragen Favorit für die Nachfolge des französischen Präsidenten François Hollande. In einer Rede beim Europaforum der Konrad-Adenauer-Stiftung sprach sich Fillon für eine Annäherung an Moskau aus. „Wenn man Russland isoliert, wandert das Land immer weiter nach Asien ab.“ Gleichzeitig machte sich der 62-Jährige für eine klare Begrenzung des Zuzugs von Flüchtlingen stark: „Da denken wir anders als unsere deutschen Freunde.“ Deutsch-französische Kooperationen müssten reanimiert werden. Für Europa gehe es jetzt darum, sich entweder zu einigen oder zu verschwinden.