Oberhausen/Essen.

Die Polizei hat einen islamistischen Gefährder in Oberhausen festgenommen. Er soll im Internet nach Lkw-Typen geforscht haben. Der vom Staatsschutz als gefährlicher Islamist eingestufte Serbe sitzt nun in Abschiebehaft. Am 17. Januar soll der 28- Jährige in seine Heimat zurückgebracht werden. Innerhalb weniger Stunden wurde der Mann am Mittwoch festgenommen und dann vom Amtsgericht Essen wegen Fluchtgefahr ins NRW-Abschiebegefängnis Düren geschickt. Offenbar sah man die Gefahr, dass der Serbe ähnlich wie der Berliner Lkw-Attentäter Anis Amri einen Anschlag auf eine Menschenmenge planen würde.

Seit Herbst 2016 war der Serbe als Gefährder eingestuft und wurde vom Staatsschutz beobachtet, weil er über sehr enge Kontakte zur islamistischen Szene verfügt. „Der wesentliche Unterschied zum Fall des Berliner Attentäters besteht darin, dass hier Abschiebehaft verhängt werden konnte. Denn die Abschiebung in das Herkunftsland ist innerhalb der nächsten drei Monate möglich“, hieß es aus den nordrhein-westfälischen Innenministerium. Anders als Tunesien, das Heimatland von Amri, zeige sich Serbien bei der Rückführung seiner Staatsangehörigen kooperativ.

In dem Umgang der Behörden mit dem Berliner Lkw-Attentäter Anis Amri hat Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstagabend Fehler eingeräumt und einen entsprechenden Bericht dazu angekündigt. „Es kann sich nach dem, was da geschehen ist, und nach dem, was man mittlerweile weiß, niemand hinsetzen und sagen, es sind keine Fehler gemacht worden“, sagte Maas in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.

Laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ droht Berlin eine Millionenklage. Der Anwalt Andreas Schulz soll mehrere Opfer des Anschlages vertreten. Im Raum stehe eine mögliche „Amtspflichtverletzung“, weil die genehmigten Sicherheitskonzepte nicht ausgereicht hätten.