Damaskus. Offiziell gilt die Waffenruhe noch, doch die Armee startet eine neue Offensive

Die syrische Armee hat trotz der offiziell noch immer geltenden Waffenruhe einen Militäreinsatz in der Nähe von Damaskus gestartet, um die von Rebellen kontrollierten Wasserquellen der syrischen Hauptstadt zurückzuerobern.

Die Operation habe am Sonntagmorgen begonnen, hieß es aus syrischen Militärkreisen. Die Wasserversorgung der syrischen Hauptstadt ist seit kurz vor Weihnachten unterbrochen. Rebellen und Regierung machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Die von Russland und der Türkei verhandelte Waffenruhe, die vor knapp zehn Tagen in Kraft getreten war, ist weiter brüchig. In den vergangenen Tagen waren die Kämpfe um die Wasserpumpen zunächst zurückgegangen. Eine russische Delegation hatte nach Angaben aus Militärkreisen mit den Rebellen verhandelt. Nachdem die Gespräche über einen Zugang der syrischen Regierung zu den Wasserwerken im Tal Wadi Barada gescheitert waren, habe die Armee eine neue Offensive gestartet, teilte ein Vertreter der syrischen Armee mit. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass die syrische Führung eine Eliteeinheit damit beauftragt habe, die Wasserquellen und das Pumpwerk zurückzuerobern.

Neben den Kämpfen erschütterten auch zwei Anschläge das Land am Wochenende. In der nordsyrischen Stadt Asas starben nach Angaben von Aktivisten mindestens 48 Menschen bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Tanklasters. Am Sonntag starben zudem bei der Explosion einer Autobombe an einem militärischen Kontrollpunkt in Beit Dschinn, nahe den Golanhöhen, acht Menschen.

Ein von Kurden geführtes Bündnis rückte unterdessen weiter auf die strategisch wichtige Stadt Tabka und ihren Staudamm im Norden des Landes vor. Der IS hatte das Gebiet Ende August des Jahres 2014 unter seine Kontrolle gebracht.