Belgrad.

Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik strebt für sein Volk eine neue Aufteilung auf dem Balkan an. „Es gibt diese tolle Idee, dass man die Serbenrepublik (von Bosnien) abteilt und eine Gemeinschaft mit Serbien macht“, sagte der Spitzenpolitiker der serbischen Landeshälfte Bosniens der Belgrader Zeitung „Kurir“. Auch der Norden Kosovos mit seiner lokalen serbischen Mehrheit solle sich der Republik Serbien anschließen. Wenn zusätzlich in Montenegro die Serben wieder das Sagen hätten, „gäbe uns das alles eine langfristige Stabilität für den Balkan“, begründete er seine Position.

„Für Bosnien gibt es keine Entwicklung in dieser Konstellation“, beschrieb Dodik seine Ausgangslage: „Das ist eine Folterkammer, in der niemand zufrieden ist. Das ist ein Ort der Unzufriedenheit und nicht der Perspektive“. Dodik hatte im Dezember bereits für die erste Hälfte des neuen Jahres ein Referendum über die Abspaltung seiner Landeshälfte von Bosnien-Herzegowina angekündigt.

Nach dem Bürgerkrieg von 1992 bis 1995 ist Bosnien durch den Dauerstreit der muslimischen Bosniaken, der orthodoxen Serben und der katholischen Kroaten blockiert. Die knappe Mehrheit der Bosniaken strebt einen Einheitsstaat, die Serben die Abspaltung und die Kroaten eine größere Autonomie und ihre Anlehnung an die Nachbarrepublik Kroatien an.