Dresden. EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm spricht von einem Affront

Die evangelische Kirche ist empört über den Auftritt eines früheren Pfarrers in Talar auf einer AfD-Kundgebung. „Der Missbrauch von Amtskleidung auf einer Rechtsaußen-Veranstaltung kurz nach der fürchterlichen Gewalttat von Berlin ist ein wirklicher Affront gegenüber den rund 20.000 Pfarrern in Deutschland, die nach dem Anschlag mit zwölf Toten Trauerarbeit leisten“, kritisierte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite.

Zuvor hatte bereits die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens den Auftritt missbilligt. Sie plant aber vorerst keine Strafanzeige.

Thomas Wawerka, der am Mittwochabend bei einem AfD-Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung vor dem Kanzleramt aufgetreten war, sei Pfarrer auf Probe in der sächsischen Landeskirche gewesen. Das Dienstverhältnis sei im August beendet worden, hieß es. Das Landeskirchenamt missbillige, dass Wawerka bei der Kundgebung den Eindruck eines amtierenden evangelischen Pfarrers und Vertreters der Kirche erweckt habe.