Kiefersfelden.

Material für den Bau von Rohrbomben und mehrere Waffen hat die Polizei in einem Auto am deutsch-österreichischen Grenzübergang bei Kiefersfelden entdeckt. Die vier Männer in dem Wagen wurden festgenommen. Sie sollten einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.

Bei einer Routinekontrolle auf der Autobahn 93 hatten die Beamten die verdächtige Ladung entdeckt. Wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) sagte, handelte es sich bei den „sprengstoffähnlichen Gegenständen“ um drei Rohre, wahrscheinlich Schwarzpulver und mögliche Zündvorrichtungen. Funktionstüchtig waren die Bomben nicht. Sprengstoffexperten des LKA prüfen nun, ob es wirklich Schwarzpulver ist und woher es stammen könnte. Noch seien viele Fragen offen, sagte der LKA-Sprecher: Etwa wie die Männer genau in Zusammenhang stehen, wo sie herkamen und wo sie hinwollten.

Möglicherweise wollte der Fahrer, ein 38 Jahre alter Pole, die drei Afrikaner von der Elfenbeinküste und aus Guinea im Alter von 20, 29 und 37 Jahren illegal nach Deutschland einschleusen. Dies werde derzeit geprüft, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Die drei Afrikaner hatten keine Papiere bei sich.

Hingegen fand die Polizei in dem schwarzen Mittelklasse-Wagen Hieb- und Stoßwaffen wie etwa Messer sowie Betäubungsmittel. Wo genau sich die Waffen und das verdächtige Material befanden, wollte das LKA mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht sagen.

Das Auto war den Beamten gegen 22.30 Uhr am Donnerstagabend bei einer Überprüfung am Grenzübergang aufgefallen. Nachdem in der Kontrollstelle das verdächtige Material gefunden wurde, wurde die Autobahn in beiden Richtungen ebenso wie eine direkt daneben liegende Raststätte stundenlang gesperrt.

Ein Großaufgebot von Bundes- und Landespolizei war im Einsatz. Kurz vor 6.00 Uhr wurde dann Entwarnung gegeben. „Es bestand keine Explosionsgefahr“, sagte ein Polizeisprecher. Die Sperrung der Autobahn wurde aufgehoben. Die Bundespolizei wertete den Fund als Erfolg: „Man sieht: Die Grenzkontrollen bringen was“, sagte die Sprecherin. Erst am Donnerstag war ein 51-Jähriger aus Montenegro, der im November 2015 mit einem Auto voller Waffen auf dem Weg nach Paris erwischt wurde, vom Münchner Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Mann war wenige Tage vor den Pariser Terroranschlägen an der A8 nahe Rosenheim von der Polizei aufgegriffen und festgenommen worden.