Berlin.

Nach dem ersten TV-Duell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten fallen die Reaktionen eindeutig aus – Lob erhält vor allem die Demokratin Hillary Clinton. Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel schrieb auf Twitter: „Trump hat einmal mehr gezeigt: Er hat keinen Plan. Weder für die USA noch für die großen außenpolitischen Herausforderungen.“

Der Bundeskoordinator für transatlantische Beziehungen, Jürgen Hardt (CDU), zeigte sich von dem TV-Duell enttäuscht. „Wir haben eigentlich keine Argumente gehört, die wir bisher nicht auch im Wahlkampf schon öfters gehört haben“, sagte er im Deutschlandradio. Es sei zu erwarten gewesen, dass Clinton und Donald Trump versuchen, ihre Anhängerschaft bei der Stange zu halten. Er habe vermisst, dass einer der Kandidaten versucht, im politischen Lager des anderen oder in der unentschlossenen Mitte nach Stimmen zu fischen.

Nachdem Trumps umstrittene Aussagen auch in seiner republikanischen Partei heftig kritisiert wurden, erhielt er diesmal Rückendeckung. Sein einstiger Rivale Ted Cruz sagte: „Donald Trump hat heute seinen stärksten Debattenauftritt des Wahljahres hingelegt.“ Und Parteichef Reince Priebus wetterte: „Während Donald Trump die Debatte gewonnen hat, indem er der Kandidat echten Wandels für Washington war, hat Hillary Clinton den Abend damit verbracht, ein kaputtes System zu feiern, das das amerikanische Volk immer wieder im Stich gelassen hat.“

US-Prominente lobten dagegen Clinton. Schauspielerin Jamie Lee Curtis postete ein Foto von ihr und der Präsidentschaftskandidatin und schrieb: „Sie behauptete sich gegen seine faulen und rüpelhaften Lügen mit Ehrlichkeit, Besonnenheit und Beharrlichkeit.“ Der Journalistin Maria Shriver, Ex-Frau von Republikaner Arnold Schwarzenegger, hat die besonnene Art Clintons impo- niert: „Sie zeigt Ausdauer in dieser Debatte. Für mich sieht sie verdammt präsidial aus. Klug. Ruhig. Stilvoll.“