Washington.

Das US-Verteidigungsministerium ist sich nun sicher, dass der Propagandachef der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), Abu Mohammed al-Adnani, tot ist. Der gegen al-Adnani gerichtete Luftangriff vom 30. August habe seinen Zweck erfüllt, teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook am Montag mit.

Die Terrormiliz hatte den Tod ihres Führungsmitgliedes noch am selben Tag bekannt gegeben. Russland beanspruchte den Luftangriff wenig später für sich. Auch die USA sagten, sie hätten al-Adnani angegriffen, waren aber zurückhaltend mit einer Bestätigung des Todes.

Taha Subchi Falacha, so al-Adnanis richtiger Name, soll Ende der 70er-Jahre in Syrien geboren worden sein. Später war er vor allem die Stimme des IS. Er rief in Audiobotschaften Anhänger zu Anschlägen auf. Die Denkfabrik The Soufan Group bezeichnete ihn als zweithöchstes Mitglied der Miliz. Er war es auch, der im Sommer 2014 das „Kalifat“ des IS ausrief und dessen Anführer Abu Bakr al-Bagdadi zum „Kalifen“ erklärte. Im Westen sorgte zudem eine Audiobotschaft al-Adnanis für Sorgen, die am 21. September 2014 im Internet veröffentlicht wurde. Darin rief er Anhänger zu Anschlägen gegen Bürger der Staaten auf, die an der internationalen Koalition gegen den IS beteiligt sind – etwa indem die Extremisten ihre Opfer mit Autos überfahren. Im Sommer 2016 wurde dies in Nizza grausame Realität.

Al-Adnanis Tod bedeutet eine deutliche Schwächung für den IS. „Es ist eine wichtige Nachricht für Europa, dass der Chef dieser Einheit getötet wurde“, sagte der Terrorexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg.

Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (etwa 4,5 Millionen Euro) auf al-Adnani ausgesetzt.