Havanna.

Kolumbiens Regierung und die Farc-Guerilla haben sich auf ein Friedensabkommen geeinigt. Die fast vierjährigen Verhandlungen seien erfolgreich zum Abschluss gebracht worden, erklärten beide Seiten am Mittwochabend. Damit steht der mehr als 50 Jahre dauernde Krieg in Kolumbien vor dem Ende. „Lasst uns das Land aufbauen, von dem wir immer geträumt haben“, sagte Präsident Juan Manuel Santos. Farc-Sprecher Iván Márquez erklärte: „Wir haben die schönste aller Schlachten gewonnen, den Frieden in Kolumbien.“ Das Abkommen sieht eine Landreform, neue Ansätze im Kampf gegen den Drogenhandel und eine Entschädigung der Opfer vor. Es regelt die künftige politische Teilhabe der Rebellen. Innerhalb von sechs Monaten sollen die Rebellen unter Aufsicht der Vereinten Nationen die Waffen niederlegen.

Am 2. Oktober müssen die Kolumbianer den Friedensvertrag noch in einer Volksabstimmung billigen. Die Opposition um Ex-Präsident Álvaro Uribe kündigte jedoch an, dagegen zu stimmen und sprach von einem „Entgegenkommen gegenüber Terroristen“. In den Umfragen lagen Befürworter und Gegner mit jeweils 31 Prozent gleichauf.

Wird das Abkommen umgesetzt, wird der älteste Konflikt Lateinamerikas beigelegt. Der Krieg hatte sich in den 60er-Jahren an Landkonflikten und sozialer Ungerechtigkeit entzündet. In den Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs wurden mehr als 200.000 Menschen getötet, sieben Millionen Menschen vertrieben.

International wurde die Vereinbarung begrüßt. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach von einem „Grund zum Feiern“. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sicherte dem Land Unterstützung zu, eine Zukunft in Frieden aufzubauen.