Berlin.

Ob Blumen, Tiere, Herzen oder Totenköpfe. Der Fantasie der Tätowierer sind keine Grenzen gesetzt. Immer mehr Menschen verwirklichen ihren Wunsch, sich Symbole unter die Haut stechen zu lassen. In Deutschland ist etwa jeder Zehnte tätowiert, unter den 16- bis 26-Jährigen sogar jeder Vierte.

Doch der Trend zur Körperbemalung wirft auch Probleme auf. „Gerade zu Beginn der Urlaubszeit warne ich vor spontanen Tattoos, die aus einer Urlaubslaune heraus entstehen“, sagte Christian Schmidt (CSU), der als Bundesernährungsminister auch für gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständig ist, dieser Redaktion. So wollen sich rund 700.000 Deutsche nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung ihre Tattoos wieder entfernen lassen. Ein Prozess, der nicht schmerzfrei verläuft und Kosten verursacht.

Um die Verbraucher besser aufzuklären, startet Schmidt heute die Informationskampagne Safer Tattoo. Es wird über Tätowiermethoden, mögliche Infektionen und Allergien informiert, auch geht es um Kriterien für die Wahl des Studios. Schmidt fordert zudem sicherere Rahmenbedingungen. Er setzt sich „für europaweite Regelungen zu chemischen Stoffen in Tätowiermitteln sowie für Verbesserungen bei der Hygiene ein“, sagte er. In Deutschland sind die Anforderungen in der Tätowiermittel-Verordnung geregelt. Da die Mittel weltweit gehandelt werden, sollte es europaweit einheitliche Standards geben.

Mehr Schutz für Verbraucher verspricht sich Schmidt durch eine bessere Regelung des Berufszugangs. So soll ein Befähigungsnachweis für Tätowierer eingeführt werden, sagte Schmidt: „Wer so eine sensible Arbeit macht und damit Einfluss auf die Gesundheit der Verbraucher hat, muss sein Handwerk – nachweisbar – beherrschen.“