Brüssel.

In Brüssel gibt es erhebliche Zweifel, dass Großbritannien turnusgemäß 2017 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird. Der britische Premier David Cameron werde beim EU-Gipfel am Dienstag das Reizthema ansprechen, berichteten Diplomaten in Brüssel. London soll vom 1. Juli 2017 bis 31. Dezember 2017 wichtige EU-Amtsgeschäfte und den Vorsitz in der Runde der EU-Botschafter in Brüssel führen. Nach dem Brexit-Votum sei eine herausgehobene Rolle in Europas Hauptstadt schlecht vorstellbar, hieß es in Brüssel. Vor Großbritannien ist Malta an der Reihe. Maltas Premier Joseph Muscat hatte bereits bestätigt, der Inselstaat neige dazu, bei sechs Monaten Präsidentschaft zu bleiben und nicht die Zeit von Großbritannien zu übernehmen.