Berlin. Die AfD Sachsen kritisiert gegenüber der „Welt“ die Pilgerfahrt Mesut Özils nach Mekka. Er feiere die Religion, die Ehrenmorde hofiere.
Der deutsche Fußballnationalspieler Mesut Özil hat am vorvergangenen Wochenende eine Pilgerreise nach Mekka unternommen und dabei ein Bild von sich vor der Kaaba, dem Heiligtum des Islam in der Großen Moschee von Mekka, über die sozialen Netzwerke verbreitet.
Von der AfD Sachsen gibt es dafür jetzt heftige Kritik. Diese „öffentlichkeitswirksame“ Pilgerfahrt sei ein „antipatriotisches Signal“. Mittelsachsens Kreisvorstand Andrea Kersten sagte der „Welt“, Özil feiere damit eine Religion, die Ehrenmorde hofiere und die Todesstrafe für Homosexuelle fordere.
Zudem werde damit eine Gesinnung hofiert, „in der Christen und Juden nur Menschen zweiter Klasse sind, in der die Scharia über der Demokratie steht, in deren Namen immer wieder Völkermorde begangen wurden und in deren Namen gerade jetzt Tausende Menschen versklavt, gefoltert, vergewaltigt und getötet werden“.
Nach Boateng nun Özil
Laut der AfD Sachsen bedeutet dies auch, dass das Bekenntnis zum eigenen Land für entbehrlich gehalten wird. „Das demonstrative Bekenntnis zum Islam hingegen gilt als vorbildlich“, so Kersten.
Nach der äußerst umstrittenen Äußerung von AfD-Vize Alexander Gauland vom Wochenende, Menschen würden Jerome Boateng als Fußballspieler schätzen, aber nicht gerne als Nachbarn haben wollen, die extrem heftigen Widerspruch hervorrief, ist die Kritik an Özil bereits der zweite verbale Angriff der Partei an einem Fußball-Nationalspieler innerhalb von zwei Tagen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Pegida-Mitglieder aus Baden-Württemberg gegen Kinderfotos von Nationalspielern mit Migrationshintergrund auf der Verpackung der Kinderschokolade gehetzt.
PS: Das Foto von Özil in Mekka wurde bislang auf Facebook 2,2 Millionen Mal geliked und über 117.000 mal geteilt.
Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.